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Die Gerwerkschaft Verdi hat Arbeiter des Einzelhandels zu Streiks aufgerufen. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/Stefan Rampfel

TarifstreitVerdi bestreikt Einzelhandel, Kino, Postbank und Nahverkehr

16. Februar 2024, 18:21 Uhr

Am Freitag bestreikt die Gewerkschaft Verdi den Einzelhandel. Das betrifft vor allem Edeka – die Filialen sollen aber geöffnet bleiben. Am Wochenende und Anfang kommender Woche sollen außerdem die Postbank, Kinos und der Nahverkehr bestreikt werden.

Die Gewerkschaft Verdi bestreikt bundesweit den Einzelhandel in mehreren Städten. Im Fokus stehen am Freitag vor allem die Edeka-Märkte. "Es dürften heute annähend 10.000 Beschäftigte im Streik sein", teilte die Gewerkschaft der dpa mit. Edeka betonte, dass trotz des Warnstreiks die Filialen geöffnet seien.

Die aktuelle Tarifrunde im Einzelhandel dauert seit Monaten an. Die Arbeitskämpfe hatten hier und da leere Regale zur Folge, zu Ladenschließungen kam es aber in der Regel nicht. 

Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Auch Spitzengespräche auf Bundesebene brachten zuletzt keinen Fortschritt. Verdi wirft den Arbeitgebern vor, die Verhandlungen zu blockieren.

Streiks und Aktionswochen auch in anderen Bereichen

Bis Ostern will Verdi nach eigenen Angaben mit mehreren Aktionswochen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. "Wir wollen gezielt die Blockierer im Arbeitgeberlager in den Fokus nehmen", teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. "Dies ist nur der erste von mehreren Streik- und Aktionshöhepunkten in den kommenden Wochen", teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit.

Auch bei der Postbank beginnt die Gewerkschaft zehn Tage nach Beginn der Tarifverhandlungen mit ersten Warnstreiks. Die bundesweiten Aktionen sollen am Freitag zunächst in Hamburg starten und in den darauffolgenden Tagen auf andere Bundesländer ausgeweitet werden, wie Verdi am Donnerstag ankündigte. Sowohl Filialen als auch kundenferne Bereiche sollen betroffen sein.

Die Kinobeschäftigten von Cinemaxx und CineStar in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat Verdi zu Warnstreiks aufgerufen. Die Auswirkungen der Warnstreiks werden von Donnerstag bis Sonntag deutlich spürbar sein. Für die Besucherinnen und Besucher kann es zeitweise zu erheblichen Einschränkungen im abendlichen Kinobetrieb kommen. Verdi fordert Nachbesserungen in den kommenden Verhandlungen, unter anderem für die Bezahlung in der Einarbeitungsphase.

Streik im Nahverkehr in Sachsen-Anhalt am Montag

Auch im Nahverkehr hat Verdi erneut zu Streiks aufgerufen: In Sachsen-Anhalt müssen sich am Montag viele Menschen auf Einschränkungen im ÖPNV einstellen. Die Gewerkschaft hat die Beschäftigten kommunaler Verkehrsunternehmen zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Man habe auch in der zweiten Verhandlungsrunde mit dem kommunalen Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalts am Donnerstag keine Einigung erzielen können, hieß es. Der Aufruf zum Warnstreik betrifft die Mitarbeiter im Nahverkehr von Dessau, Halle, Magdeburg und dem Burgenlandkreis.

dpa(jst)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. Februar 2024 | 12:45 Uhr