TraditionsunternehmenMolinari-Fahrzeugtechnik Dessau insolvent
Rund 100 Mitarbeiter bei Molinari-Fahrzeugtechnik in Dessau bangen um ihre Jobs. Das Traditionsunternehmen ist insolvent. Für das Werk wird nun nach einem Investor gesucht.
Molinari-Fahrzeugtechnik in Dessau ist insolvent. Von der Pleite sind etwa 100 Mitarbeitende betroffen. Für das Traditionsunternehmen wird nach einem Investor gesucht. Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung (€) über die Insolvenz berichtet. Die Mitarbeiter sind demnach freigestellt.
Wie es zu der Insolvenz von Molinari-Fahrzeugtechnik kommen konnte und weitere Hintergründe hat sich Uli Wittstock von André Damm, Reporter im MDR-Studio in Dessau, erklären lassen:
Wie Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Robert Reck (parteilos) MDR SACHSEN-ANHALT erklärte, will die Stadt Molinari bei der Investorensuche unterstützen. Es handele sich nicht um irgendein Unternehmen. Es stehe für eine stolze Dessauer Tradition. Deshalb sei es wichtig, dass die Firma eine Perspektive aufgezeigt bekomme, so Reck weiter.
Standort mit langer Tradition
Hinter dem Standort liegt eine lange und wechselvolle Geschichte. Erste Entwicklungen gab es schon Ende des 19. Jahrhunderts. Die Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg war durch Expansion gekennzeichnet. Unter den Nationalsozialisten wurde das Unternehmen "arisiert". Nach dem Krieg wurde das Werk zunächst unter sowjetische Verwaltung gestellt.
Vierte Insolvenz für Standort
1956 entstand der Volkseigene Betrieb (VEB) Waggonbau Dessau. Er war der Hersteller von Eisenbahnwagen in der DDR. Nach der Wende gab es immer wieder Besitzerwechsel.
Zuletzt hatte im Jahr 2016 die Schweizer Gruppe Molinari den Standort übernommen. Neben Waggons wurden in Dessau auch Busse, Straßenbahnen und Lieferwagen gefertigt. So waren im Werk unter anderem U-Bahn-Wagen aus Berlin gewartet worden. Es ist bereits die vierte Insolvenz für das Dessauer Werk.
MDR (André Damm, Mario Köhne)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 25. November 2022 | 15:30 Uhr
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