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Sahra Wagenknecht hat in Halle aus ihrem Buch gelesen und über die Pläne für ihre eigene Partei gesprochen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Heiko Rebsch

Begleitet von ProtestSahra Wagenknecht bestätigt Pläne für Parteigründung in Halle bei Lesung

20. Oktober 2023, 11:47 Uhr

Sahra Wagenknecht hat am Donnerstagabend in Halle ihre Pläne für eine Parteigründung bestätigt. Bei einer Lesung im Steintor Varieté erklärte die Bundestagsabgeordnete, das "Bündnis Sahra Wagenknecht" solle eine politische Leerstelle füllen. Linken-Politiker aus Sachsen-Anhalt stehen Wagenknecht kritisch gegenüber. Gegen die Lesung in Halle haben rund 80 Menschen protestiert, um Solidarität mit der Ukraine zu zeigen.

Bei einer Lesung in Halle hat die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht ihre Pläne für die Gründung einer eigenen Partei bestätigt. Zuvor waren Informationen des ARD Hautpstadtstudios bekannt geworden, laut denen Wagenknecht offenbar einen ersten Schritt für die Neugründung unternommen hat.

Wagenknecht will demnach am Montag das "Bündnis Sahra Wagenknecht" in der Bundespressekonferenz präsentieren. Als erster Schritt zur Gründung einer Partei solle zunächst ein Verein mit diesem Namen offiziell vorgestellt werden.

Der Name sei nur vorläufig, erklärte Wagenknecht in Halle auf eine entsprechende Frage aus dem Publikum. Die neue Partei solle die politische Leerstelle füllen, die durch schlechte Wahlergebnisse der Linken entstanden sei und der Demokratie nicht gut tue. "Ich spüre, dass es ganz viele gibt, die sich eigentlich von keiner Partei mehr vertreten fühlen", sagte Wagenknecht.

Linkspartei in Sachsen-Anhalt steht Wagenknecht kritisch gegenüber

In Sachsen-Anhalts Linkspartei steht man Wagenknecht kritisch gegenüber. Der Landtagsabgeordnete Wulf Gallert sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wir leben mit dieser Situation, dass Sahra Wagenknecht sich überhaupt nicht mehr dafür interessiert, was wirklich linke Politik ist. Sie macht ihr eigenes Ding."

Zur möglichen Gründung einer Wagenknecht-Partei erklärte er: "Sie will eine Konkurrenzpartei zur AfD aufbauen, an verschiedenen Stellen durchaus mit großen inhaltlichen Überschneidungen." Das werde nun zum x-ten Mal angekündigt, sei also keine wirklich neue Situation für die Linke.

Sein Landtags- und Parteikollege Hendrik Lange bedauert, dass Wagenknecht keine inhaltliche Klärung innerhalb der Linken gesucht habe. "Jetzt macht sie im Prinzip klar, dass sie die Linke auch verlassen möchte", so der 46-Jährige. Für die Linke sei es nun Aufgabe, für inhaltliche Klarheit zu sorgen und die Partei zusammenzuhalten.

Protest in Halle gegen Wagenknechts Ukraine-Krieg-Politik

Wagenknechts Lesung in Halle wurde von Protest begleitet. Nach MDR-Informationen haben rund 80 Menschen vor dem Steintor Varieté gegen die Ukraine-Krieg-Politik der Politikerin demonstriert. Dazu aufgerufen hatten ukrainische Flüchtlinge sowie "Die Partei".

Die Demonstranten wollten nach eigenen Angaben ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine setzen und sich für eine weitere deutsche Unterstützung der Ukraine einsetzen.

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MDR (Engin Haupt, Maximilian Fürstenberg, Maren Wilczek), dpa | Erstmals veröffentlicht am 19.10.2023

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. Oktober 2023 | 06:10 Uhr

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