Nach Bauernprotesten in MagdeburgLandwirte aus Sachsen-Anhalt vereinbaren Gespräch mit Grünen-Chefin Lang
Die Bundesvorsitzende der Grünen hat sich mit Vertretern der Landwirte in Sachsen-Anhalt zu einem Gesprächstermin verabredet. Am Samstag hatten Bauern und mittelständische Unternehmer den Besuch von Ricarda Lang in Magdeburg zum Anlass genommen, um erneut ihrem Ärger über die Agrarpolitik Luft zu machen. Die Politikerin suchte vor Ort das Gespräch. Bei ihrer Abfahrt blockierten mehrere Landwirte mit ihren Fahrzeugen den Weg. Die Polizei musste einschreiten, Festnahmen gab es aber nicht.
- Die Bundesvorsitzende der Grünen will sich mit Vertretern der Landwirtschaft aus Sachsen-Anhalt treffen.
- Die Politikerin bot den protestieren Bauern bei einem Besuch in Magdeburg weitere Gespräche an.
- Rund 200 Menschen hatten sich am Samstag zu einer Demonstration im Stadtteil Buckau versammelt.
Nach den Bauernprotesten am Samstag in Magdeburg haben mehrere Interessensvertretungen einen Gesprächstermin mit Ricarda Lang vereinbart. Das hat Reinhard Jung von den "Freien Bauern" MDR SACHSEN-ANHALT am Sonntag bestätigt.
Demnach soll es Anfang April zu einem Treffen mit der Co-Bundesvorsitzenden der Grünen kommen. Darüber, in welchem Rahmen es stattfinden wird und wer konkret teilnehmen wird, müsse noch verhandelt werden.
Zu den Interessensvertretungen gehören nach eigenen Angaben die "Freien Bauern", der Bauernbund und der Verein "Landwirtschaft verbindet Deutschland" (LSV Deutschland e.V.).
Samstag: Lang bietet weitere Gespräche an
Ricarda Lang hatte den Landwirten in Sachsen-Anhalt bei einem Besuch in Magdeburg am Samstag weitere Gespräche angeboten. Damit reagierte sie auf einen Forderungskatalog, der ihr im Vorfeld einer parteiinternen Veranstaltung der Grünen bei Bauernprotesten übergeben worden war.
Lang sagte MDR SACHSEN-ANHALT, sie habe im Saarland gute Erfahrungen damit gemacht. Auch dort habe man ihr einen Forderungskatalog übergeben und sei danach im Gespräch geblieben.
200 Menschen bei Bauernprotest in Magdeburg
Eine der Hauptforderungen der Bauern ist der Erhalt der Subventionen für Agrardiesel. Dem erteilte Lang am Samstag eine Absage. Die Grünen-Chefin sagte, das würde andere Gruppen treffen, die weniger laut seien als die Landwirte, etwa Pflegekräfte oder Ältere.
Nach Polizeiangaben waren bei dem Bauernprotest am Samstag rund 200 Menschen mit 90 Traktoren und anderen Fahrzeugen vor Ort. Sie blockierten im Stadtteil Buckau am Nachmittag die Schönebecker Straße. Wie die Polizei mitteilte, wurde die Straße teilweise gesperrt, Straßenbahnen fuhren jedoch weiter.
Als die Grünen-Politikerin am Abend wieder abfahren wollte, hätten einige Bauern den Weg blockiert, sagte eine Polizeisprecherin. Die Polizei habe einzelne Teilnehmer abdrängen müssen, um Langs Abreise zu gewährleisten. Festnahmen habe es aber nicht gegeben. Entlang der Abreiseroute seien zudem Mahnfeuer entzündet worden. Die Straße habe anschließend professionell gereinigt werden müssen.
dpa, AFP, MDR (Hagen Tober, Luca Deutschländer, Annekathrin Queck, Anja Höhne) I Erstmals veröffentlicht am 24.02.2024
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 25. Februar 2024 | 13:00 Uhr
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