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Schaden oder Schönheitsfehler?Neue Domglocke in Magdeburg mit Dellen

02. November 2022, 18:16 Uhr

300 Jahre hat es gedauert, bis der Magdeburger Dom wieder eine neue Glocke bekommen hat. Nun sind drei Dellen in dem sechs Tonnen schweren Guss entdeckt worden. Dem Klang soll das jedoch nicht schaden, so der Glockenverein.

Mehr als 300 Jahre hat der Magdeburger Dom auf eine neue Glocke gewartet, jetzt sind im Guss der neuen Glocke für den Magdeburger Dom drei faustgroße Dellen entdeckt worden. Die Glockengießerei und der Magdeburger Glockenverein haben auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT jedoch Entwarnung gegeben.

Keine Auswirkungen auf Klang

"Die Glocke ist nicht kaputt", sagt Nicolai Wieland, Geschäftsführer der Glockengießerei Bachert in Neunkirchen (Baden-Württemberg). Ein solcher kleinerer Schaden könne im Herstellungsprozess passieren. "Das hat keine Auswirkungen auf den Klang und auf die Lebensdauer." An den besagten Stellen würden wenige Kilo Bronze fehlen.

Unebenheiten keine Seltenheit

Auch für den Glockenverein Magdeburg sind die Dellen kein Problem. "Die Glocke wurde von zwei Sachverständigen geprüft", sagt Martin Groß, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. "Für uns war es wichtig, die neuen Domglocken in einem traditionellen Verfahren herstellen zu lassen. Da kann es eben auch mal zu kleineren Unebenheiten kommen", betonte Groß.

Gegossen wurde die Glocke nach dem historischen Lehmformverfahren. Dabei ist es möglich, dass eine Ecke abplatzt und für Dellen im Guss sorgt.

Erste Glocke seit 300 Jahren

Das alte Geläut des Magdeburger Doms wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, um daraus Kanonen zu gießen. Die "Amemus" ist die erste von acht neuen Glocken, die das Gotteshaus nach mehr als 300 Jahren bekommen soll. Sie wiegt knapp über sechs Tonnen und wurde erst vor wenigen Tagen übergeben.

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MDR (Simon Kremer, Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. November 2022 | 07:00 Uhr

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