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Tod durch ErntemaschinenDrohnen- und Wärmebildkameras zum Schutz der Rehkitze

15. Mai 2023, 16:06 Uhr

100.000 Rehkitze kommen jährlich in Deutschland durch Erntemaschinen ums Leben. Das Land Sachsen-Anhalt fördert daher die Anschaffung von Drohnen- und Wärmebildkameras in der Landwirtschaft. Zehn Vereine in Sachsen-Anhalt kümmern sich vor dem Einsatz der Maschinen, um das Aufspüren von Jungtieren auf den Feldern.

Das Land Sachsen-Anhalt fördert die Anschaffung von Drohnen- und Wärmebildkameras in der Landwirtschaft. Das teilte das Ministerium für Landwirtschaft in einer Pressemitteilung mit. Mit der neu angeschafften Technik sollen vor allem Rehkitze und andere Jungtiere bei der Frühjahrsmahd von Grünflächen durch Erntemaschinen besser geschützt werden.

100.000 Rehkitze sterben jährlich

Mit dem ersten Grünschnitt auf den Feldern beginnt die sogenannte Hauptsetzzeit von Rehen und anderen Wildtieren. Laut Ministerium sterben jährlich in Deutschland rund 100.000 Rehkitze bei der Frühjahrsmahd von Grünflächen durch Maschinen.

Die Jungtiere wie Rehkitze oder Feldhasen werden von ihren Müttern im hohen Gras in Wiesen und Ackerflächen versteckt. Da sie laut Ministerium in den ersten Lebenswochen noch keinen Fluchtinstinkt haben, schweben sie so in Lebensgefahr. Vor potenziellen Angreifern schützen sie sich, indem sie sich ducken bzw. regungslos verharren. Sie sind somit bei der Grünfuttermahd für die Führer der Mähmaschinen kaum erkennbar.

Tierschutzvereine suchen Felder ab

In Sachsen-Anhalt bieten inzwischen mindestens zehn Tierschutzvereine, jagdliche Vereinigungen oder Einzelpersonen mit Drohnentechnik ihre Unterstützung an. Die Drohnen sind mit Wärmebildkameras ausgestattet, die insbesondere in kühlen Morgenstunden das Auffinden von Jungtieren möglich machen.

Registrieren die Piloten der Drohnen in der Kamera einen Wärmepunkt im Feld, laufen Helfer mit Kisten ins Feld, bergen das Jungtier oder stülpen eine stabile, luftdurchlässige Kiste darüber. Die Führer der Mähmaschinen erkennen die Gefahrenpunkte dann rechtzeitig, sodass sie ausweichen können, heißt es vom Ministerium.

MDR (Maximilian Fürstenberg)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 15. Mai 2023 | 15:00 Uhr