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Dieser Uhu hat als letztes Tier den Wildpark verlassen müssen. Er zieht nach Baden-Württemberg um. Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Geschlossener TierparkLetztes Tier verlässt Wildpark Weißewarte

28. Juni 2023, 16:33 Uhr

Am Mittwoch hat das letzte Tier den Wildpark Weißewarte verlassen. Mehr als ein halbes Jahr hatte es gedauert, für hunderte Tiere aus Weißewarte neue Besitzer zu finden. Darunter sind auch namhafte Einrichtungen in Deutschland.

Aus dem geschlossenen Wildpark Weißewarte im Landkreis Stendal sind nun alle der rund 450 Tiere ausgezogen. Als letztes Tier wurde am Mittwoch ein Uhu zu neuen Besitzern gebracht. Er wird künftig im Wildpark Bad Mergentheim in Baden-Württemberg zu sehen sein, wie Tangerhüttes Bürgermeister Andreas Brohm (parteilos) sagte. Binnen sieben Monaten seien Tiere an 23 Einrichtungen sowie an Privatleute vermittelt worden.

Luchs, Wapiti-Hirsch und Schildkröte

Als erstes Tier war Ende Januar ein Kaninchen in neue Hände gegeben worden. Auch Schafe und Ziervögel wurden abgeholt. Es sei eine Herausforderung gewesen, die Tiere in der Masse zu vermitteln, vom Meerschweinchen bis zum Wapiti-Hirsch, von der Schildkröte bis zum Luchs. Auch Schafe, Damwild und Schweine waren unter den Umzüglern, so Bürgermeister Brohm.

Unter den zahlreichen Interessenten waren namhafte Einrichtungen wie etwa der Serengeti-Park Hodenhagen – dort sind die Wapitis mit dem stolzen Hirsch inzwischen zu sehen. Auch andere Häuser wie der Zoo Köthen und der Tierpark Petersberg standen auf der Umzugsliste.

Rettungsversuche waren vergebensNach der Insolvenz der gemeinnützigen Betreibergesellschaft und dem Weggang fachkundiger Mitarbeiter hatte die Aufsichtsbehörde des Landkreises Stendal die Zoogenehmigung für den Park widerrufen und die Schließung zum 6. November 2022 angeordnet. Die Einheitsgemeinde Tangerhütte ist Eigentümerin des zwölf Hektar großen Areals und hat in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Konzepten vergeblich versucht, den Wildpark zu erhalten.

Gelände soll wieder mit Leben gefüllt werden

Das Aus für den ehemals größten Wildpark Sachsen-Anhalts kommt im 50. Jahr seines Bestehens. Zur Anlage gehören ein großer Spielplatz und Versorgungseinrichtungen. Einheitsgemeindebürgermeister Andreas Brohm zeigt sich optimistisch, dass auf dem naturnahen Gelände wieder Freizeitangebote entstehen. Jetzt gebe es nicht mehr die Verpflichtung, Tiere zu füttern und zu pflegen, sondern man könne der Kreativität Raum geben. Es werde weiter nach Interessenten gesucht, die das Gelände mit Leben erfüllen wollten.

Momentan ist das Gelände für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

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dpa, MDR (Luise Kotulla)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. Juni 2023 | 06:30 Uhr

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