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NeueröffnungPelziges Personal: Chemnitz hat ein Katzencafé

16. Februar 2023, 19:13 Uhr

Volles Haus, aufgeregte Kinder, misstrauische Katzen: Auf dem Kaßberg in Chemnitz hat ein Katzencafé frisch eröffnet. Kurz nach der Eröffnung ist der Andrang entsprechend groß. Am Donnerstagnachmittag waren die meisten Plätze besetzt und Betreiberin Franziska Müller hat alle Hände voll zu tun. Auch damit, darauf zu achten, dass ihre Katzen geschützt sind.

Katzen sind launenhafte Geschöpfe. Auf Befehle hören sie ungern, haben ihren eigenen Willen. Und doch zählen die flauschigen Vierbeiner zu den beliebtesten Haustieren der Deutschen. Kein Wunder also, dass sich Katzencafés zunehmender Beliebtheit erfreuen. Vorreiter im Trend waren Einrichtungen in Asien. Die meisten Großstädte, gerade im europäischen Raum, haben nachgezogen. Auch Leipzig hat ein Katzencafé, den Katzentempel.

Chemnitz setzt Trend in der Region

Nun hat Chemnitz nachgezogen, als erste Stadt in Südwestsachsen. Am Mittwoch ist auf dem Kaßberg das Katzencafé "Ciao Mau" eröffnet worden. Betreiberin Franziska Müller hat sich damit einen Lebenstraum erfüllt. Die Einrichtung an der Ulmenstraße Ecke Agricolastraße verfügt über etwa 30 Sitzplätze und enorm viele Kratz-, Spiel-, Hangel-, Angel- und Lümmelplätze für die Katzen des Etablissements. Es sind fünf an der Zahl. Als MDR SACHSEN die Katzenlounge am Donnerstagnachmittag besuchte, war der Laden rappelvoll.

An der Theke, im hinteren Bereich des Ladens, hatte sich eine Schlange gebildet. Viele Menschen wollten ihre Bestellung aufgeben, um dann bei Kaffee, Limonade und süßen Teilchen zu verweilen und mit den Katzen auf Kuschelkurs zu gehen.

Wenn es zu viel wird, schreitet die Betreiberin ein

Auf Kuschelkurs gehen, generell gefällt vielen Katzen dieser Weg. Nun ist es jedoch den Tieren eigen, dass sie sich ihre Kuscheleinheiten selbst abholen wollen, zu einem Zeitpunkt, den sie selbst gewählt haben, der ihnen genehm ist. Das erfahren die Gäste von "Ciao Mau" am eigenen Leibe. Denn die meisten Katzen hatten sich erhöhte Positionen im Raum gesucht und blickten auf das Gewimmel herab, manche hatten sich in kleinen Nischen und Höhlen verkrochen. Sobald eine von ihnen sich blicken ließ, wurden gleich viele Gäste auf sie aufmerksam, standen auf, um zu fotografieren, wollten streicheln. Besonders engagiert zeigten sich dabei die anwesenden Kinder. Doch Franziska Müller passt auf.

Als sie sah, dass es einer der Katzen zu viel wurde, als mehrere Kinder sie mit Spielzeug locken wollten, ging sie hin und ermahnte die Anwesenden, doch bitte die Hausregeln zu beachten. Diese lauten: Bitte die Katzen nicht füttern und nicht anbrüllen, jagen oder wild hinterherlaufen. "Die Katzen brauchen einen Rückzugsort", sagt Franziska Müller.

Café-Katzen als Ersatz für das eigene Haustier

Hannah Weidlich aus Chemnitz musste nicht ermahnt werden. Die Zehnjährige hatte sich mit ihrer Mutter Sandy einen Platz ganz nah am Versteck einer schwarzen Katze ausgesucht. Dieser schenkte sie immer wieder verstohlene Blicke in der Hoffnung, dass der Stubentiger auf sie zukommt. Bedrängen wollte die Schülerin das Tier nicht, ließ ihm Raum.

Wie Sandy Weidlich erklärt, wünscht sich die Tochter sehnlich eine eigene Katze. "Wir tun uns damit aber schwer. Wenn es nach der Kleinen ginge, hätten wir schon längst eine Katze. Das ist aber auch mit viel Zeit und Arbeit verbunden", sagt die Chemnitzerin. Daher überlegt sie nun, mit der Tochter einfach regelmäßig ins Café zu gehen, damit sie dennoch ihren Katzenkontakt haben kann. Aber erst, wenn der Andrang etwas nachgelassen hat.

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MDR (sho)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 15. Februar 2023 | 19:00 Uhr