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GläubigerversammlungEs geht weiter bei Harmona Klingenthal

29. Juli 2015, 21:34 Uhr

Gute Nachrichten in Klingenthal: Der Geschäftsbetrieb in der Traditionsfirma kann weitergeführt werden. Das teilte Insolvenzverwalter Helgi Heumann nach einer vom Amtsgericht Chemnitz einberufenen Gläubigerversammlung mit. Sowohl die Liquidität als auch die Auftragslage seien zufriedenstellend. Harmona könne bis weit ins nächste Jahr mit einem ausgeglichenen Geschäft rechnen. Heumann sagte weiter, nun gehe es darum, möglichst schnell einen neuen Investor zu finden. Weitere Maßnahmen seien, den Vertrieb zu modernisieren und die Zahl der Produkte zu reduzieren. Die bittere Pille, die zu schlucken ist: Der Umbau des Betriebes wird laut Insvolvenzverwalter nicht ohne den Abbau von Arbeitsplätzen über die Bühne gehen. Derzeit sind bei Harmona 85 Menschen beschäftigt.

Kosten sind aus dem Ruder gelaufen

Harmona hatte im Februar Insolvenz angemeldet. Die Firma gilt als weltweit ältester Hersteller von Akkordeons der Marke "Weltmeister". Sie stellt nach eigenen Angaben jährlich etwa 3.000 bis 3.500 Instrumente her und erzielt damit einen Umsatz von rund 3,5 Millionen Euro. Für die aktuell 68 fest angestellten Mitarbeiter, 6 Azubis und 5 geringfügig Beschäftigten ist noch bis Ende Juli Kurzarbeit angesagt. Das Unternehmen hatte vor allem nach hohen Investitionen in einen neuen Firmensitz in Markneukirchen am 13. Februar Insolvenz angemeldet. Heumann zufolge waren weder der Umbau des neuen Gebäudes noch dessen Finanzierung seriös geplant. Die Kosten seien aus dem Ruder gelaufen. Der Umzug sei inzwischen abgesagt, das Gebäude stehe zum Verkauf.