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Landgericht DresdenProzess zum Axtangriff in Coswig

23. Juni 2022, 13:21 Uhr

Die gutgemeinte Unterstützung einer Bürgerin beim Gang zur Verwaltung endete für einen Lokalpolitiker im Krankenhaus. Jetzt beschäftigt sich das Landgericht mit dem Fall.

Am Dresdner Landgericht hat am Donnerstag der Prozess nach einem Axtangriff im Coswiger Rathaus begonnen. Der beschuldigten Frau wird vorgeworfen, Anfang Dezember 2021 mit einer Axt auf den Linken-Lokalpolitiker Reinhard Heinrich losgegangen zu sein. Der 67 Jahre alte Abgeordnete im Meißner Kreistag lag mehrere Tage schwer verletzt im Krankenhaus.

Linken-Politiker wollte helfen - Axt-Attacke folgte

Nach MDR-Reporterinformationen hatte sich die 35 Jahre alte Frau im Sommer 2021 an die Initiative "Ort der Vielfalt" gewandt, in dem sich auch der Coswiger Heinrich ehrenamtlich engagiert. Die Initiative hilft bei Problemen der Bürger, unter anderem auch bei Behördengängen. Weil die Frau keinen gültigen Personalausweis mehr hatte, begleitete der Linken-Politiker sie am 9. Dezember zum Bürgerbüro ins Rathaus.

Als es dort um die Bezahlung des Ausweises ging, rastete die offenbar psychisch kranke Frau aus. Sie soll eine Axt aus ihrem Rucksack geholt und damit auf den Politiker mehrmals brutal eingeschlagen haben. Der Mann musste schwer verletzt in die Klinik gebracht werden. Er erlitt unter anderem einen Schädelbruch.

Entscheidung über Unterbringung in Psychiatrie

Die Frau konnte noch im Coswiger Bürgerbüro überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden. Sie wurde in eine Psychiatrie eingewiesen. Wie ein Sprecher des Landgerichts sagte, geht es in den nun angesetzten Verhandlungstagen darum, ob weiter die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus anzuordnen ist. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft ist die Frau nicht schuldfähig. Die Verhandlung ist nicht öffentlich.

MDR (ma)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 23. Juni 2022 | 15:30 Uhr