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Es scheint ein langweiliger Selbstläufer: Doch das Grundgesetz ist eine riesige Erfolgsgeschichte - nach dem Terror im NS-Staat. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

75 Jahre GrundgesetzAntwort auf Terror im Nationalsozialismus: Landtag würdigt Grundgesetz

23. Mai 2024, 17:59 Uhr

Nach unfassbaren Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der NS-Diktatur setzen die Gründer des Grundgesetzes Menschenwürde als unverrückbares Menschenrecht an den Beginn der Verfassung. Bei der Feierstunde zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes würdigte der sächsische Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) die Verfassung als große Errungenschaft.

Zum 75-jährigen Jubiläum hat der sächsische Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) das deutsche Grundgesetz als "Meilenstein der deutschen Demokratiegeschichte" gelobt. "Das Grundgesetz gehört zu den größten Errungenschaften der deutschen Geschichte", sagte er am Donnerstag bei einer Feierstunde im Landtag in Dresden. Es sei als Gegenentwurf zum totalitären NS-Staat entstanden und bedeute Freiheit statt Unterdrückung, Rechtsstaatlichkeit statt Willkür, Friedfertigkeit statt Gewalt, Volksherrschaft statt Diktatur. "Wir können mehr als stolz auf unsere Verfassung sein", sagte Rößler. Sie sei die beste, die die Deutschen je hatten.

Bildrechte: Sachsenspiegel

Das Grundgesetz gehört zu den größten Errungenschaften der deutschen Geschichte.

Matthias Rößler (CDU) | Landtagspräsident Sachsen

Besonders die Rolle des ersten Artikels, die Unantastbarkeit der Würde des Menschen, hob Rößler hervor. Dieser begründe alle weiteren Abschnitte: Grundrechte, Gewaltenteilung und Staatsaufbau. "Sie sollen dem Menschen dienen." Auch in Ostdeutschland wüssten die Bürger die Versprechen, die ihnen das Grundgesetz gebe, zu schätzen. Eine Demokratie könne nur freiheitlich sein. "Dafür haben wir Sachsen 1989 und 1990 gekämpft." In den neuen Bundesländern gilt das Grundgesetz seit 34 Jahren.

Es brauche eine wehrhafte Demokratie, um sie gegen ihre Feinde zu schützen. "Extremismus in jeglicher Form, gewalttätige Angriffe auf Wahlkämpfer und Politiker, sind nicht akzeptabel", sagte Rößler. Auch bei den Bürgern liege die große Verantwortung, die Demokratie zu schützen - jeder Einzelne sei gefragt. Mit der Feierstunde erinnert der Landtag an diesem Donnerstag an das Inkrafttreten des Grundgesetzes vor 75 Jahren. Der 23. Mai 1949 markiert zugleich das Gründungsdatum der Bundesrepublik Deutschland. Zum Programm gehörte auch eine musikalische Lesung des Berliner Bläserquintetts OPUS 45 zusammen mit dem Schauspieler Roman Knizka. 

MDR (dpa/tomi)

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