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TheaterDresdner Staatsschauspiel feiert Édith Piaf mit großem Liederabend

25. November 2023, 04:00 Uhr

Édith Piaf ist bis heute eine Legende des französischen Chansons. Mit ihrer riesengroßen Stimme hat sie dem Schmerz ihres Lebens in unsterblichen Liedern wie "La vie en rose", "Milord" und "Non, je ne regrette rien" ein Denkmal gesungen. Das Staatsschauspiel Dresden feiert die berühmte Sängerin mit einem großen, berührenden Liederabend. Er könnte zum Publikumsrenner werden.

Der Abend beginnt mit einem Lachen – die echte Édith Piaf ist zu sehen, in einem Fernsehinterview. Was sie am meisten liebe, wird sie gefragt. Ihre Antwort: Die Liebe und meinen Beruf. Und was hasst sie? Alles andere …

Édith Piaf hat viel gelacht, trotz der vielen Schicksalsschläge: Verlassen von der Mutter, flieht sie mit 15 vor ihrem Säufer-Vater und schlägt sich als Straßensängerin durch, bis ihr der Durchbruch gelingt. Doch ihr Erfolg wird überschattet von einem ruhelosen Liebesleben und ihrer Medikamentensucht.

Die Piaf selbst habe sich mit ihren Geschichten als Mythos stilisiert, sagt Regisseurin Laura Linnenbaum. In Dresden will man nun ergründen, wer sie wirklich war. Welche Person hinter dem Mythos steckt oder stecken könnte. Ein Fokus in der Inszenierung liegt auf den letzten Tagen und Stunden der Künstlerin. "Und da kommt allein die Wirklichkeit zutage: Dass jeder Mensch stirbt, ob die Stimme nun großartig war, man ein Weltstar war oder nicht", erzählt Regisseurin Linnenbaum.

Gleich fünf Piafs singen ihre unvergesslichen Chansons

Natürlich wird viel gesungen im zweistündigen Piaf-Abend, neben "Padam Padam" sind viele ihrer großen Hits zu hören. Die werden aber nicht einfach nachgeahmt, sagt die Regisseurin, sondern interpretiert – und das gleich fünffach. Denn Édith Piaf wird in Dresden von drei Schauspielern und zwei Schauspielerinnen dargestellt, die übrigens durch die Bank weg alle sehr gut singen können.

"Es gibt fünf Piafs – aus dem Gedanken dieser psychologischen Aufsplitterung heraus", erklärt Regisseurin Linnenbaum. "La môme Piaf, die große Piaf, der Spatz von Paris, und in welche Facetten splittert sich ein Mensch und wie hat er sich entwickelt", so Linnenbaum, und weiter: "Es gibt bei uns im Stück Facetten, die teilweise Männer spielen, Édith Piaf hat sehr viele Männer geliebt. Sehr viele Männer haben Édith Piaf geliebt."  

"Mythos, Rausch und Wirklichkeit" ist der Piaf-Abend überschrieben, der das Leben der Sängerin nicht streng chronologisch erzählt, ihre wichtigsten Lebensstationen aber nicht auslässt.

Dabei greift Laura Linnenbaum auf verschiedene Original-Texte zurück. Man stütze sich auf eine Biographie von Jens Rosteck, der Piaf in Bezug zu ihrer Zeit gesetzt hat. Außerdem habe man Texte aus Piafs eigener Biografie und von ihrem Vertrauten Jean Cocteau verwendet - für Linnenbaum "noch einmal eine ganz andere Künstlernatur, der auch das Weltverhältnis noch einmal anders darstellt", erzählt die Regisseurin.

Eine tief berührende Inszenierung

Es ist ein großer, wilder Liederabend, der da am Dresdner Schauspielhaus entstanden ist. "Jetzt wird es wieder dunkel draußen. Wir haben gedacht, da wird es Zeit für einen schönen Liederabend," erzählt Laura Linnenbaum. Édith Piaf sei eine Figur, die einerseits in den Bann ziehen könne. "Und auf der anderen Seite die tiefen Stunden von Édith Piaf und die letzten Momente eines Lebens, kombiniert mit dieser unfassbaren Musik – das ist das, was wir auf die Bühne bringen", so Regisseurin Linnenbaum.

Es sind tief berührende, aber auch sehr lustige Momente: mit großartigen Schauspielern, einer rotierenden Bühne und einer Live-Band mit Akkordeon, die am Bühnenrand sitzt. Regisseurin Laura Linnenbaum will dem Publikum vor allem Freude vermitteln. Und das ist ihr gelungen.

Édith Piafs Geschichte und Lieder ziehen in den Bann – dsas schafft auch der Liederabend am Dresdner Schauspielhaus. Bildrechte: Sebastian Hoppe

Weitere Informationen zu "Piaf – Mythos, Rausch und Wirklichkeit"Staatsschauspiel Dresden
Schauspielhaus
Theaterstraße 2
01067 Dresden

Regie: Laura Linnenbaum
Besetzung: Betty Freudenberg, Jannik Hinsch, Henriette Hölzel, David Kosel, Raiko Küster sowie Clara Dobberstein / Heidi Ruhm

Termine:
25. November 2023, 19:30 Uhr
30. November 2023, 19:30 Uhr
9. Dezember 2023, 19:30 Uhr
25. Dezember 2023, 19:30 Uhr
8. Januar 2024, 19:30 Uhr
17. Januar 2024, 19:30 Uhr
1. Februar 2024, 19:30 Uhr
18. Februar 2024, 19:00 Uhr
5. März 2024, 19:30 Uhr
22. März 2024, 19:30 Uhr

Quellen: MDR KULTUR (Kartin Engelhardt)
Redaktionelle Bearbeitung: hro

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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 24. November 2023 | 16:10 Uhr