Polizei ermitteltDresden: Nach Transfrau Lili Elbe benanntes Straßenschild gestohlen
Der Hollywoodfilm "The Danish Girl" hat die Geschichte der Dresdner Transfrau Lili Elbe weltbekannt gemacht. Ihr zu Ehren wurde zu Himmelfahrt in Dresden eine Straße nach ihr benannt. Doch die Freude währte nur kurz. Bereits einen Tag später war das Schild weg. Nun ermittelt die Polizei.
- Ein nach der Dresdner Transfrau Lili Elbe benanntes Straßenschild wurde einen Tag nach der Einweihung gestohlen.
- Bekannt wurde die Geschichte von Lili Elbe durch den Hollywood-Film "The Danish Girl".
- Die neue Straße befindet sich auf dem Gelände des früheren Plattenwerkes in Dresden-Johannstadt.
Unbekannte Täter haben das nach Transfrau Lili Elbe benannte Straßenschild in Dresden-Johannstadt gestohlen. Das Schild war erst zu Himmelfahrt eingeweiht worden. Wie die Polizei mitteilte, liegt der Schaden bei mehreren hundert Euro. Die Beamten ermitteln wegen Diebstahls. Lili Elbe war einer der ersten Menschen, der sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat.
Bekannt wurde die Geschichte von Lili Elbe durch die Hollywood-Verfilmung "The Danish Girl". Der dänische Maler Einar Wegener hatte sich in den 1920er-Jahren von seiner Frau Gerda porträtieren lassen. Sie malte ihn als Frau, ein Schlüsselerlebnis. Und so ließ er sich 1930 in Dresden umoperieren. Einar wurde zu Lili.
Aus Dankbarkeit nahm sie den Namen 'Elbe' an, um ihrer Verbundenheit zu der Stadt Dresden, welche ihr eine Art Wiedergeburt ermöglicht hat, Ausdruck zu verleihen. Lili Elbe starb 1931 an Komplikationen, die in Folge der Operationen aufgetreten waren. Sie wurde in Dresden auf dem Trinitatisfriedhof beigesetzt.
Straße auf Gelände des früheren Plattenwerkes
Die Lili-Elbe-Straße befindet sich auf dem Gelände des früheren Plattenwerks in der Johannstadt, in dem bis 1991 die Betonteile für die Plattenbauwohnungen hergestellt wurden. Über das Gelände führte bis 1945 die Stephanienstraße. Nachdem das Plattenwerk abgerissen und das Areal zur Brache wurde, existierten auch die Reste der Stephanienstraße nur noch als Trampelpfad.
Historische Straße wird wieder sichtbar
Erst nachdem der Stadtrat am 1. Juni 2017 die Ziele für die Entwicklung des Fördergebietes "Nördliche Johannstadt" beschlossen hatte, konnte die ehemalige Stephanienstraße wiedererstehen und jetzt den Namen "Lili Elbe" erhalten. Die Straße verbindet als Anliegerstraße die Gerokstraße mit der Pfeifferhannsstraße. Die Kosten für Planung, Herstellung und Gestaltung der Lili-Elbe-Straße haben laut Stadt rund 2,4 Millionen Euro betragen. Davon kamen rund 1,1 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm "Sozialer Zusammenhalt".
MDR (sth/Sibylle Muth)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 18. Mai 2023 | 19:00 Uhr