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Kritik an Deutscher BahnVVO befürchtet Imageschaden durch umgestürzte Bäume

22. März 2018, 15:02 Uhr

Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) schlägt Alarm: Die Deutsche Bahn müsse endlich ihre angekündigten Vegetationsarbeiten entlang ihrer Strecken umsetzen. Ein VVO-Sprecher sagte, am vergangenen Wochenende seien zwei Züge der Länderbahn (Trilex) zwischen Dresden und Ostsachsen mit umgestürzten Bäumen zusammengestoßen. Solche Fälle häuften sich und das sei nicht länger hinnehmbar.

Schäden in Millionenhöhe

Nachdem im Januar die Strecke Heidenau - Altenberg im Müglitztal mehrere Tage nicht befahren werden konnte, betonte die DB Netz AG, zukünftig die Vegetationskontrolle zu verbessern. VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen betonte: "Bisher ist davon leider nichts zu merken."

Insgesamt sind den Angaben zufolge in den vergangenen 15 Monaten allein im Gebiet des VVO mehr als 20 Triebwagen mit Bäumen kollidiert. Dies hat laut VVO Schäden in Millionenhöhe verursacht. "Neben den Kosten für die Bahngesellschaften bedeutet das auch Ausfälle und weniger Platz in den Zügen, die noch fahren“, so Ehlen. Es leide der gesamte Nahverkehr unter den Folgen, die über Jahre gewonnen Kunden würden durch die Mängel abgeschreckt.

Besonders häufig betroffen sind die Regionalstrecken ins Erzgebirge und die Lausitz. Aber auch auf der Sachsenmagistrale Richtung Chemnitz habe es seit Januar 2017 neun Zusammenstöße von Regionalzügen mit Bäumen oder Ästen gegeben. Verletzte gab es bisher bei keinem Vorfall. VVO-Chef Ehlen sagte: "Wir bezahlen pro Jahr 19 Millionen Euro dafür, dass die Infrastruktur dieser Netze in einem guten Zustand ist und die Züge der Bahngesellschaften so fahren können, wie wir sie beauftragen."

Es ist schon absurd, dass die Staatsregierung uns mehr Mittel für den Zugverkehr zur Verfügung stellt und die bundeseigene Infrastrukturgesellschaft dann dafür sorgt, dass der Verkehr nicht rollen kann.

Burkhard Ehlen, VVO

Besonders betroffen sind die Bahnunternehmen Länderbahn und Städtebahn Sachsen, die mit Triebwagen ländliche Regionen und Nebenbahnen bedienen. Die Städtebahn hatte unlängst den Zugverkehr zwischen Heidenau und Altenberg komplett unterbrochen und damit die Deutsche Bahn quasi zum Handeln gezwungen. Vom bundeseigenen Bahnkonzern hieß es wiederholt, die Strecken würden entsprechend der Vorgaben überprüft. Zudem stürzten auch immer wieder Bäume von Privatgrundstücken auf Gleise, was nicht in Verantwortung der DB Netz AG liege.

Quellen: MDR/VVO/lam

Dieses Thema im Programm von MDR SACHSEN:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 22.03.2018 | 13:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden