Unberechenbare StrömungWasserbehörde warnt vor Gefahren beim Baden in der Elbe
Trotz kühler Nächte können viele den Sprung ins Wasser nicht abwarten. Wer in Flüssen baden geht, sollte aber besondere Vorsicht walten lassen. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe warnt vor Gefahren in fließenden Gewässern.
- Rund um Brücken und Schiffanleger besteht Badeverbot.
- Schiffe erzeugen Sog und Wellen, die bis in flache Buchten wirken.
- Das Landesumweltamt verweist auch auf Unberechenbarkeit kleinerer Flüsse.
Seit Sachsens Flüsse wieder sauberer sind, kühlen sich auch mehr Menschen im Sommer in den Strömungen ab. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Elbe hat zum Beginn der Badessaison auf die Gefahren aufmerksam gemacht - besonders am größten Fluss in Sachsen, der Elbe. Besondere Vorsicht gilt demnach an Brücken, Wehren, Schleusen und Bootsanlegern. Dort treten unberechenbare Strömungen auf.
Ab 100 Metern oberhalb bis 100 Metern unterhalb von Brücken, Wehr- und Schleusenanlagen, Hafeneinfahrten sowie im Umkreis fahrender Wasserfahrzeuge ist deshalb das Baden und Schwimmen verboten. Beim Springen von Brücken oder hohen Ufermauern gehe eine zusätzliche Gefahr von Treibgut aus, welches plötzlich auftreten könne. Kollisionen mit diesen unbemerkten Hindernisse können "gravierende körperliche Schäden zur Folge haben", heißt es vom WSA.
Eltern sollten bei Schiffsverkehr Kinder auch in Buchten im Blick behalten
Der Leiter des WSA Elbe, Tjark Hildebrandt, weißt speziell auf Gefahren durch Wasserfahrzeuge hin: "Sehr gefährlich ist auch der Sog von Schiffen." Besonders mit kleinen Kindern sei beim Baden in flachen Buchten an der Elbe bei vorbeifahrenden Schiffen Vorsicht geboten. "Die Schiffsschrauben ziehen das Wasser aus der Bucht und drücken es hinter dem Schiff verstärkt in die Bucht zurück." Das erzeuge zuerst einen Sog und dann Wellen. Hildebrandt appelliert an Eltern, ihre Kinder nicht aus den Augen zu lassen.
Umweltamt warnt auch vor Strömung in kleineren Flüssen
Eine Sprecherin des Landesumweltamtes betonte, dass alle sächsischen Flüsse keine Kriterien von Badegewässern erfüllten. Treten im Fluss beispielsweise Keime auf, werden sie - anders als Seen - nicht gesperrt. Zudem seien die Ufer nicht überwacht. Im bewegten Wasser könne man auch den Grund nicht sehen und beispielsweise Felsen oder illegal hineingeworfenen Müll erkennen, so die Sprecherin.
Das Landesumweltamt weist zudem daraufhin, dass nicht nur in der Elbe sonder auch in kleineren Flüssen unberechenbare Störmungen und Strudel auftreten. Brückenpfeiler, Wehranlagen oder Schleusen sollten für Badende tabu sein. Ein generelles Badeverbot gebe es an Flüssen aber nicht.
MDR (lam)