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Die Anton-Philipp-Reclam-Schule ist eine von mehreren Leipziger Schulen, die über eine Solaranlage verfügt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Erneuerbare EnergienStädte in Sachsen investieren mehr in Solaranlagen auf kommunalen Dächern

08. Januar 2024, 05:00 Uhr

Nicht nur Unternehmen und Häuslebauer installieren immer mehr Photovoltaikanlagen. Auch auf den kommunalen Dächern wurde in den vergangenen Jahren nachgerüstet. Aber auch künftig nehmen sich Städte und Gemeinden in Sachsen beim Solarstrom viel vor.

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Kommunen in Sachsen installieren zunehmend Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern. Das geht aus einer dpa-Umfrage in den größten Städten des Freistaates hervor. Unter den Großstädten in Sachsen ist demnach Dresden der Spitzenreiter. Wie die Stadt Dresden mitteilte, sind in der Landeshauptstadt mehr als 63 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 1.350 Megawattstunden pro Jahr installiert. Etwa die Hälfte der Anlagen seien Bürgersolaranlagen, deren Strom direkt ins Stromnetz eingespeist wird.

Seit 2018 wurden den Angaben zufolge in Dresden wieder verstärkt Solaranlagen geplant und gebaut. Die bislang größte Anlage auf einem kommunalen Gebäude wurde 2020 auf dem Dach des Brand- und Katastrophenschutzamtes errichtet. Diese erzeugt laut Stadt jährlich etwa 90.000 Kilowattstunden Strom. Dieser werde größtenteils direkt im Objekt verbraucht.

Leipzig: Mehr als 20 neue PV-Anlagen geplant

Auch in Leipzig geht der PV-Ausbau voran. So soll nach Angaben der Stadt auf weiteren 23 kommunalen Dächern Strom erzeugt werden. Bisher verfügten in der Messestadt 23 Leipziger Schulen, eine Sporthalle, eine Feuerwache und eine Kita über eine Solaranlage. Insgesamt werden damit demnach bis Jahresende 2023 mehr als 1.000 Megawattstunden Strom pro Jahr erzeugt. Das entspricht in etwa der Energie, die benötigt wird, um zwei Millionen Stunden Rasen zu mähen oder 70 Millionen Tassen Kaffee zu kochen, wie die Stadt mitteilte.

Die Stadt müsse beim Ausbau mit Photovoltaik vorangehen, sagte Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dienberg. "Unser Wunsch ist, dass jedes neue kommunale Dach daher eine Begrünung und eine Anlage zur Stromerzeugung erhält", sagte Dienberg. Und: "Auch bestehende Dächer unserer Liegenschaften sollen, falls sie baulich geeignet sind, Schritt für Schritt entsprechend ausgerüstet werden." Aktuell würden etwa 50 bis 70 Prozent des produzierten Stroms von den Einrichtungen selbst genutzt, der Rest als Überschuss ins Netz eingespeist.

Stromerzeugung in Chemnitz mehr als verdoppelt

Die Stadt Chemnitz hat die Leistung der PV-Anlagen auf kommunalen Dächern nach eigenen Angaben auf etwa 465 Megawattstunden Strom pro Jahr bis Ende 2023 gesteigert. Im Jahr zuvor seien es nur 160 Megawattstunden Strom gewesen. Im Vorjahr seien vor allem PV-Anlagen auf den Dächern von Schulen in Betrieb gegangen.

Zittau: Solaranlage könnte auf Rathausdach kommen

In Zittau hingegen gibt es nach Angaben der Stadt noch keine PV-Anlagen auf den kommunalen Dächern. Wenn in den nächsten Jahren das Rathausdach neu gedeckt wird, könnten solche Anlagen jedoch wieder Thema werden.

Mehr PV-Anlagen auf Regierungsgebäuden geplant

Auch auf Regierungsgebäuden in Sachsen sollen mehr Solaranlagen installiert werden. Dafür ebnete die Regierungskoalition aus CDU, SPD und Grünen im Sächsischen Landtag vor zwei Jahren den Weg. Der Ausbau von Solaranlagen soll auf Regierungsgebäuden des Freistaates Sachsen sowie auf befestigten Flächen, wie Parkplätzen und landwirtschaftlichen Flächen verstärkt werden.

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MDR (phb)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 06. Januar 2024 | 09:00 Uhr