NahverkehrHöhere Ticketpreise bei VVO und VMS
Vier der fünf sächsischen Verkehrsverbünde wollen in diesem Jahr ihre Ticketpreise erhöhen. Wer in den Verkehrsverbünden VVO und VMS unterwegs ist, muss bereits seit 1. April mehr für die meisten Fahrscheine zahlen. Für Kundinnen und Kunden der Verkehrsverbünde ZVON und MDV wird es ab August teurer. Die Fahrpreiserhöhungen werden mit gestiegenen Personal-, Energie-, Material- und Dienstleistungskosten begründet.
- Ab dem 1. April werden die Preise für Bus- und Bahnfahrten im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) erhöht.
- Bei den Verkehrsunternehmen im Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) werden die Fahrscheine ebenfalls ab April teurer.
- Ab August kostet Bus- und Bahnfahren bei im Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien sowie im Verkehrsverbund MDV mehr.
Bus- und Bahnfahrten im Raum Dresden sind seit 1. April teurer. Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) hat nach eigenen Angaben die Ticketpreise im Durchschnitt um 7,7 Prozent angehoben. Begründet wird der Preisanstieg mit der Inflation sowie den deutlich gestiegenen Kosten für Material und Energie. Fahrausweise zum alten Preis werden den Angaben zufolge noch bis zum 30. Juni anerkannt.
Der Verbund erstreckt sich über die Landkreise Meißen, Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie über Dresden und umfasst insgesamt 1,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.
So wirkt sich die Erhöhung im VVO aus (zum Ausklappen)
- Eine Einzelfahrt in Dresden kostet seit 1. April 3,20 Euro - also 20 Cent mehr.
- In allen anderen Tarifzonen steigt der Preis auf drei Euro.
- Eine Tageskarte für eine Tarifzone außerhalb Dresdens kostet statt wie bisher 6,90 Euro nun 7,40 Euro.
- Eine Tageskarte in Dresden kostet 8,60 Euro.
- Die Monatskarte außerhalb Dresdens verteuert sich auf 64,90 Euro.
- Die Monatskarte für die Tarifzone Dresden kostet dann 81,00 Euro.
- Stabil bleiben die Preise für das Bildungs- und das Azubiticket.
VMS hebt Fahrscheinpreise ab April an
Die Verkehrsunternehmen im Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) hat zum 1. April ebenfalls die Fahrpreise erhöht. Laut Ankündigung steigen die Fahrpreise im Durchschnitt um 7,4 Prozent. Ohne die Preisanhebung müssten laut VMS Fahrpläne eingekürzt oder Verbindungen gestrichen werden. Das Unternehmen begründet die Preissteigerung mit gestiegenen Personalkosten - je nach Unternehmen zwischen 10,5 und 22 Prozent. Auch seien Kosten für Energie, Material und Dienstleistungen stark angestiegen, weil Langfristverträge für Fahrstrom ausgelaufen seien sowie wegfallende staatliche Preisbremsen.
Unverändert im Preis bleiben laut VMS das "AzubiTicket Sachsen", das "BildungsTicket" und das "JungeLeuteTicket". Die Preise für das "Deutschlandticket" und das "VMS-DeutschlandTicket+" seien ebenfalls nicht von der Preisänderung betroffen. Nicht genutzte Fahrausweise zum alten Preis können nach Ablauf der Übergangsregelungen bis 31. Dezember 2024 getauscht werden.
Änderungen im VMS auf einem Blick (zum Ausklappen)
- Ab April kostet eine Einzelfahrt im VMS-Verbund 3,00 Euro.
- Eine Tageskarte kostet nun 6,00 Euro.
- Eine Monatskarte kostet 81,00 Euro.
Höhere Preise beim Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien ab August
Auch beim Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) werden die Preise angehoben, allerdings erst ab dem ersten August. Durchschnittlich kosten die Fahrausweise dann 7,3 Prozent mehr. Der Verband begründet die erneute Preiserhöhung mit gestiegenen Kosten für Personal, Energie und Wartung. Zuletzt hat der ZVON im August vergangenen Jahres die Ticketpreise erhöht.
Laut den Übergangsregelungen des ZVON können Monats- und Wochenkarten zum alten Preis letztmalig am Tag vor der Tarifänderung erworben bzw. entwertet werden und gelten dann bis zum Ende ihrer zeitlichen Gültigkeit. Vierer-Karten zum alten Preis können innerhalb von drei Monaten genutzt werden, wenn die Entwertung mindestens eines Abschnittes dieser Karte spätestens am Tag vor der Tarifänderung erfolgte.
Bereits seit 1. April haben sich die Regelungen zur Kindermitnahme bei Tageskarten geändert. Gemäß den neuen Regelungen berechtigen alle Tageskarten zum Normalfahrpreis nun zur kostenlosen Mitnahme von bis zu drei Schülern bis zu deren 15. Geburtstag pro Tageskarte.
Änderungen im ZVON ab August (zum Ausklappen)
- Nicht erhöht werden die Preise für das Bildungsticket, die Gruppenpreise für Schülergruppen sowie für die Tageskarte für zwei Personen.
- Ab dem 1. August wird das Stadtverkehrstarifgebiet von Görlitz erweitert - es umfasst zukünftig das gesamte Stadtgebiet inklusive Hagenwerder und Ludwigsdorf. Zur Vereinfachung der Tarifangebote werden das EuropastadtTicket und das Stadtverkehrsticket zusammengeführt.
- Eine Einzelfahrt kostet bislang im Stadtverkehr 1,70 Euro. Ab dem 1. August sind dann 1,80 Euro fällig.
- Eine Tageskarte im Stadtverkehr kostet derzeit 4,00 Euro; nach der Preiserhöhung sind es dann 4,50 Euro
- Der Preis für eine Tageskarte im Verbundraum steigt ab August um 50 Cent auf 14,50 Euro.
- Die Monatskarte im Stadtgebiet verteuert sich von 43,00 Euro auf 48,00 Euro.
Mitteldeutscher Verkehrsverbund erhöht ebenfalls ab August die Ticketpreise
Ab August müssen ebenfalls Fahrgäste innerhalb des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds (MDV) mehr für ihre Straßenbahn-, Bahn- und Bustickets bezahlen. Das Unternehmen teilte mit, dass die Ticketpreise für Fahrten im MDV-Gebiet durchschnittlich um fünf bis acht Prozent steigen werden. Als Gründe für die Preiserhöhung wurden die steigenden Kosten für Fahrstrom und Diesel sowie ungeplante tarifvertragliche Lohnsteigerungen genannt.
Für Studierende im Verbundgebiet des MDV wird mit Beginn des Sommersemesters im April das neue Deutschlandsemesterticket eingeführt. Dieses soll 29,40 Euro kosten, was 60 Prozent des Preises vom normalen Deutschlandticket ausmache, wie das Unternehmen mitteilt.
Änderungen im MDV ab August (zum Ausklappen)
- Ein Einzelfahrschein für eine Stunde Bus oder Straßenbahn in Leipzig kostet dann mit 3,50 Euro 30 Cent mehr als bisher.
- Eine Einzelfahrt in den Landkreisen kostet ab August 10 Cent mehr und steigt auf 2,30 Euro für eine Tarifzone.
- Die Wochenkarte erhöht sich ab dem 1. August um 1,70 Euro (eine Tarifzone).
MDR (kav)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 01. April 2024 | 19:00 Uhr