Im Thüringer Gastgewerbe arbeiten laut Dehoga derzeit rund 44.800 Beschäftigte. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner

Tarifabschluss Rund 18 Prozent mehr Lohn: Einigung im Thüringer Gastgewerbe

29. April 2024, 18:49 Uhr

Rund 18 Prozent mehr Geld werden Beschäftigte im Thüringer Gastgewerbe zukünftig verdienen. Bis zum Juli 2026 sollen die Löhne in drei Schritten angehoben werden. Die Gewerkschaften sind zufrieden und fordern eine größere Tarifbindung im Freistaat.

von MDR THÜRINGEN

Beschäftigte im Thüringer Gastgewerbe bekommen in Zukunft rund 18 Prozent mehr Lohn. Das teilten die Arbeitgeber und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Montag mit. Die Entgelte sollen bis zum Juli 2026 in drei Stufen steigen. Demnach werden die Löhne in einem ersten Schritt zum 1. Mai um fünf Prozent angehoben, weitere sechs Prozent folgen jeweils im Juni 2025 und im Juli 2026. 

Der Einstiegsstundenlohn im Mai dieses Jahres beträgt den Angaben nach für ungelernte Kräfte 13,70 Euro und steigt dann weiter in zwei Stufen auf 15,40 Euro im Juli 2026. Für Facharbeiter liege der Einstiegslohn in diesem Mai dann bei 14,71 Euro pro Stunde und erhöhe sich dann weiter in zwei Stufen auf 16,53 Euro pro Stunde im Juli 2026. Auch Auszubildende werden in Zukunft mehr Geld erhalten. Im Thüringer Gastgewerbe arbeiten laut Branchenverband Dehoga derzeit knapp 44.800 Beschäftigte.

Preise in Gaststätten könnten steigen

Gäste müssen sich daher voraussichtlich auf steigende Preise einrichten. Der Hauptgeschäftsführer des Dehoga Thüringen, Dirk Ellinger, sagte zu dem Ergebnis: "Wir haben einen Tarifabschluss gemacht, in der Verantwortung für die Mitarbeitenden und unsere Branche gleichermaßen, und bitten natürlich dabei auch um Verständnis bei unseren Gästen, dass dies über die Preise realisiert werden muss." Der erzielte Tarifabschluss hat eine Laufzeit bis zum 30. April 2027.

Verhandlungsführer und Landesvorsitzender der NGG Ost, Uwe Ledwig, nannte den Tarifabschluss akzeptabel. Das erzielte Ergebnis trage den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung. Zugleich forderte er eine größere Tarifbindung in der Gastronomie. Es sei auch die Verantwortung der Gastronomen, dafür Sorge zu tragen, dass Mitarbeitende ein Einkommen zum Auskommen erhalten. Dies müsse auch eine auskömmliche Rente sichern. 

MDR (dpa/ps/jn)