Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben

Wahlkreis 196Grüne werben für SPD-Bundestagskandidaten in Südthüringen

10. September 2021, 16:21 Uhr

In Südthüringen kandidiert Stephanie Erben für die Grünen für den Bundestag. Jetzt wirbt die Bundesspitze für die Erststimme für den SPD-Bewerber Frank Ullrich. Die Thüringer Grünen schließen sich an - mehr oder weniger.

von MDR THÜRINGEN

Die Grünen machen sich trotz ihrer eigenen Bewerberin Stephanie Erben für den SPD-Bundestagskandidaten in Südthüringen stark. Bundesgeschäftsführer Michael Kellner warb gegenüber der Funke-Mediengruppe dafür, dass Wähler ihre Erststimme dem SPD-Kontrahenten Frank Ullrich geben. "Ein Votum für ihn schützt die Demokratie und verhindert, dass eine nach rechtsaußen offene Stimme in den Bundestag einzieht." Damit bezieht sich Kellner auf den ehemaligen Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen, der für die CDU in Südthüringen für den Bundestag kandidiert. Maaßen ist wegen seiner Positionen auch in der Union umstritten.

Grünen-Landtagsabgeordnete: "Erststimme SPD, Zweitstimme Grün"

Auch aus den Reihen der Thüringer Grünen wurde am Freitagmittag für Ullrich geworben. Die Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling twitterte: "Manchmal ist es einfach wichtig zurückzutreten und für das Ganze zu kämpfen! Maaßen gehört nicht in den #Bundestag. Deshalb Erststimme SPD und Zweitstimme Grün!"

Zuvor hatten sich auch Bewerberin Erben und die Thüringer Grünen-Spitze zu dem Thema geäußert - allerdings zurückhaltender. Erben erklärte, sie werbe mit den Bündnisgrünen vor Ort von Anfang dafür, die Erststimme klug einzusetzen. Wichtig sei es, Maaßen nicht zu wählen und die Zweitstimme den Grünen zu geben. Der Grünen-Landesverband kommentierte einen Tweet, der die Äußerungen von Bundesgeschäftsführer Kellner thematisiert, mit den Worten: "Wir hoffen - quasi im Gegenzug - auf Eure Zweitstimmen für konsequenten #Klimaschutz."

Linke-Kandidat: Brauche Zeit zum Nachdenken

Der Linke-Direktkandidat in dem Wahlkreis, Sandro Witt, zeigte sich am Freitag überrascht von dem Schritt der Grünen. Witt sagte MDR THÜRINGEN, nach mehr als sieben Wochen hartem Wahlkampf brauche er etwas Zeit, darüber nachzudenken. Er wolle mit der Parteispitze darüber reden und sich kommende Woche dazu äußern.

AfD-Landesvorstand: Werben weiter für eigenen Kandidaten

Der AfD-Landesvorstand erklärte, die Partei sehe keinen Grund, zur Wahl eines anderen Kandidaten aufzurufen. Die AfD werbe für die eigene Partei und den eigenen Kandidaten. Die Partei hat im Südthüringer Bundestagswahlkreis den Sonneberger Jürgen Treutler nominiert.

Kanzlerkandidat Laschet weist Maaßen-Forderung zurück

Unterdessen hat CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet eine Forderung des Thüringer Bundestagskandidaten Maaßen zurückgewiesen. Maaßen war mit der CDU-Politikerin Karin Prien aneinandergeraten. Sie ist in Schleswig-Holstein Bildungsministerin und war von Laschet in dessen Kompetenzteam berufen worden. Nachdem Prien hatte durchblicken lassen, dass sie den früheren Weltklasse-Biathleten Ullrich wählen würde ("Ich sag mal so, ich bin von Leistungssportlern immer wieder fasziniert."), hatte Maaßen von Laschet die Abberrufung Priens aus dem Kompetenzteam gefordert. Dazu sagte Laschet jetzt: "Karin Prien bleibt im Team. Daran wird nicht gerüttelt."

Mehr zum Thema Wahl

Quelle: MDR THÜRINGEN/jn

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 10. September 2021 | 14:00 Uhr

Kommentare

Laden ...
Alles anzeigen
Alles anzeigen