Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben
Etwa 2.000 Demonstranten kamen zur Kundgebung am Thüringer Landtag. Bildrechte: MDR/Axel Hemmerling

KundgebungRechter Protest am Landtag in Erfurt - Gegendemos in der Stadt

von MDR THÜRINGEN

Stand: 13. November 2022, 10:52 Uhr

Am Samstag haben in Erfurt mehrere Kundgebungen stattgefunden. Vor dem Thüringer Landtag demonstrierten rund 2.000 Anhänger der rechten Szene, in der Stadt gab es Gegendemos. Zu den Rednern zählte unter anderem Lutz Bachmann von Pegida. Laut Polizei gab es kaum Zwischenfälle.

Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am Samstagabend in der Innenstadt von Erfurt mehrere Demonstrationen abgesichert. Nach Angaben einer Sprecherin gab es kaum Zwischenfälle, zwei Beamte seien leicht verletzt worden. Insgesamt seien zehn Strafanzeigen aufgenommen worden, unter anderem wegen Körperverletzung. 

Vor dem Erfurter Landtag hatten rund 2.000 Anhänger der rechten Szene demonstriert. Zu den Rednern zählten unter anderem Lutz Bachmann von Pegida und der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke. Angemeldet waren bis zu 10.000 Teilnehmer. Die Kundgebung fand unter dem Motto "Bewegung Erfurt – wir stehen zusammen für eine bessere Zukunft" statt. Stellvertretender Versammlungsleiter war der Geraer Rechtsextremist Christian Klar.

Vom Landtag wollen die Demonstranten in die Stadt ziehen. Bildrechte: MDR/Axel Hemmerling

Vorwürfe gegen Staat und Regierung

Die rechtsextremistischen Redner machten aus ihren Absichten keinen Hehl: Ihrer Ansicht nach werde Deutschland von einer Regierung geführt, die den Menschen absichtlich schaden wolle. Laut Martin Kohlmann von der rechtsextremen Kleinpartei "Freie Sachsen" müsse daher die Frage gestellt werden, ob diese staatliche Ordnung wirklich alternativlos sei.

Vom Landtag zogen die Demonstranten in die Stadt. Bildrechte: MDR/Axel Hemmerling

Der Herausgeber des vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuften Magazins "Compact", Jürgen Elsässer, behauptete unter anderem, Deutschland sei in Wahrheit kein souveräner Staat, sondern werde von den USA gesteuert und beherrscht. Sie seien auch verantwortlich für den Anschlag auf die Nordstream 1-Leitung.

Plakate hinter einem Stand beschlagnahmt

Nach Angaben der Polizei wurden bei der Kundgebung 39 Plakate beschlagnahmt, auf denen Politiker wie Angela Merkel und Karl Lauterbach in Sträflingskleidung dargestellt waren. Zudem gab es einen Übergriff auf einen Journalisten.

Die Plakate lagen demnach hinter einem Stand und sollten nach Angaben des Organisators Christian Klar und des Jenaer Unternehmers Peter Schmidt während der Demonstration gezeigt werden.

Auch Gegendemonstranten sind in der Stadt unterwegs. Bildrechte: MDR/Axel Hemmerling

Gegendemo demokratischer Bündnisse

Bei einem Gegenprotest haben sich rund 1.500 Menschen am Bahnhof versammelt. Sie wurde vom Bündnis "Auf die Plätze" organisiert. Unter ihnen war auch die Gruppe "Omas gegen Rechts". Angemeldet wurde die Kundgebung laut Polizei unter anderem von der Landtagsabgeordneten Katharina König-Preuss (Linke). Die Gegendemonstranten blockierten demnach vorübergehend die Aufzugsstrecke des gegnerischen Lagers.

Mehr zur rechten Demo

MDR, dpa (gh, dvs)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 12. November 2022 | 19:00 Uhr