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SportstättenErfurt schiebt Sanierung der Eishockeyhalle auf die lange Bank

12. Oktober 2022, 14:55 Uhr

Die Eishockeyhalle in Erfurt soll saniert werden - so beschloss es der Stadtrat. Doch die Stadtverwaltung lässt den Erfurter Eishockey-Club im Regen stehen und will für zwei andere Sportstätten Fördermittelanträge stellen.

von MDR THÜRINGEN

Die Eishockeyhalle in Erfurt wird vorerst nicht umfassend saniert. Die Stadt verzichtet auf einen dritten Anlauf, Fördermittel beim Bund zu beantragen. Wie Vertreter der Stadt bei der Regionalkonferenz des Stadtsportbundes auf Nachfrage des Erfurter Eishockey-Clubs (EHC) mitteilten, wird kein Fördermittelantrag für die Sanierung eingereicht. Es sei entschieden worden, diese Anträge für zwei "aussichtsreichere" Sportstätten zu stellen.

Daraufhin verließ EHC-Präsident Martin Deutschmann die Konferenz unter Protest, wie er selbst auf der Internetseite der EHC-Mannschaft "TecArt Black Dragons" mitteilte.

CDU spricht von "linker Nummer"

Die Stadt hofft nun auf Fördermittel für die Sporthalle am Südpark und die Roland-Matthes-Schwimmhalle. Es geht um das Bundesförderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur 2022". Über die Auswahl entschied die Verwaltung laut Drucksache bereits am 13. September - in einer internen Beratung. Der Stadtrat soll am Mittwoch in einer Sondersitzung darüber abstimmen.

Die CDU-Fraktion kritisierte das Vorgehen scharf. Fraktionschef Michael Hose sprach von einer "linken Nummer", bei der die Fraktionen und auch der EHC übergangen worden seien. "Wir als Stadträte können jetzt nichts mehr tun, außer für die anderen Projekte mit Ja oder Nein zu stimmen", sagte er.

"So geht man nicht mit Leuten um"

Bereits 2019 hatte sich die Stadt für die Förderung des Dreienbrunnenbades und des Schwimmbades Möbisburg anstelle der Eishalle entschieden. Ein nächster Anlauf 2020 scheiterte an einer zu spät gesetzten Unterschrift seitens der Stadt. Nun wird offenbar eine dritte Möglichkeit vergeben - trotz Stadtratsbeschluss vom März dieses Jahres.

Der sah eine Sanierung mit Fördermitteln und einen städtischen Eigenanteil von vier Millionen Euro vor. Unions-Fraktionsvorsitzender Hose schimpfte über das Vorgehen der Stadt: "So geht man nicht mit den Leuten um. Die Menschen dort haben sich darauf verlassen." In der Eishalle des EHC, die Teil des Eissportzentrums ist, trainiert unter anderem die Eishockey-Oberliga-Mannschaft TecArt Black Dragons.

MDR (jw)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | MDR THURINGEN JOURNAL | 12. Oktober 2022 | 19:00 Uhr

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