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WohnenKowo-Mieterhöhung in Erfurt soll Mieter nicht so hart treffen wie befürchtet

10. März 2023, 18:31 Uhr

Die umstrittene angekündigte Mieterhöhung der Kommunalen Wohungsgesellschaft in Erfurt soll die Mieter nicht so hart treffen wie angenommen. Ab Mai soll es einen Ausgleich durch die Nebenkostenabrechnung geben.

von Anna Hönig, MDR THÜRINGEN

Zehn bis zwanzig Euro mehr Kaltmiete im Monat - je nach Wohnungsgröße. Das wurde rund 4.500 Haushalten durch die Kowo Ende Februar mitgeteilt. Das Telefon von Linken-Stadträtin Karola Stange habe durchgehend geklingelt, sagt sie am Mittwochabend im Stadtrat. Zahlreiche Mieter hätten sie kontaktiert und über die Mieterhöhung geklagt.

Die Fraktion hat deshalb für die Stadtratssitzung eine Aktuelle Stunde zur Aussprache beantragt. Stadträtin Stange kritisiert, dass der Stadtrat beziehungsweise der Aufsichtsrat im Vorfeld nicht über die Anhebung der Mieten informiert worden sei. Und dass diese Anhebung in einer Zeit komme, in der ohnehin schon alles teurer sei. "Im vergangenen Jahr haben wir eine Erhöhung deshalb ausgesetzt", so Stange. Und das fordert die Fraktion auch dieses Mal.

Mehrheit des Stadtrats steht hinter Kowo

Doch nach eigenen Angaben braucht die Kowo das Geld - für den Wohnungsbau, die Gebäude- und Energiesanierung. Die Stadtratsfraktionen von SPD, Grünen und CDU können diese Begründung nachvollziehen. Stadtrat Torsten Frenzel (SPD) verweist auf die Möglichkeit, Wohngeld zu beantragen.

Grünen-Stadtrat Jasper Robeck verteidigt die Investitionen in die Energiesanierung. Diese würden sich über kurz oder lang auszahlen, sagt er. CDU-Stadtratsfraktionsvorsitzender Michael Hose betont, dass die Kowo nicht "die Böse" und ebenso von Preiserhöhungen betroffen sei, beispielsweise im Baubereich. Die AfD macht die Sanktions- und Klimapolitik für die höheren Mieten verantwortlich.

Am Ende wird es billiger

Zum Abschluss der Debatte tritt Kowo-Geschäftsführer Alexander Hilge ans Rednerpult. Er verweist zum einen darauf, dass sich die Mieterhöhungen am Mietspiegel orientieren und nicht voll ausgeschöpft werden. Und dann kommt eine überraschende Nachricht: Am Ende wird es sogar billiger für die Mieter.

Ab Mai soll es einen deutliche Entlastung bei den Nebenkosten geben. Die Kowo hatte bereits im vergangenen Jahr die Nebenkostenvorauszahlung um einen Euro pro Quadratmeter Wohnfläche angehoben - die meisten Mieter hätten das mitgetragen.

Nun sollen die höheren Nebenkosten wieder sinken. Zum einen aufgrund der Energiepreisbremse, zum anderen, weil die Mieter in den vergangenen Monaten rund 15 Prozent Energie eingespart hätten, so Hilge. Und auch wenn die genauen Zahlen in den kommenden Wochen erst noch berechnet werden müssen, kündigt Hilge an, dass die geringeren Nebenkosten die gestiegenen Kaltmieten mehr als nur ausgleichen werden.

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MDR (jn)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 10. März 2023 | 16:00 Uhr

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