IntegrationKein separater Unterricht für Schüler mit Migrationsgeschichte in Erfurt
Weil die Schulklassen oft zu voll sind, sollten Schüler mit Migrationsgeschichte in separate Klassen kommen. So war zumindest die Idee der Schulämter. Doch das Schulamt Mittelthüringen und damit die Schulen in Erfurt gehen diesen Weg nicht mit.
Trotz fehlender Schulplätze wird es in Erfurt im laufenden Schuljahr keine sogenannten Migrationsklassen geben. Wie ein Sprecher des Schulamtes Mittelthüringen MDR THÜRINGEN sagte, wird der Sprachunterricht für Schüler mit erhöhtem Förderbedarf nicht ausgeweitet. Schüler mit Migrationshintergrund und damit einhergehenden Sprachdefiziten sollen weiter wie bisher für einzelne Stunden aus dem laufenden Unterricht genommen werden und in dieser Zeit gesonderten Sprachunterricht erhalten.
Ursprünglich andere Überlegungen
In den vergangenen Wochen war diskutiert worden, Schüler mit Migrationshintergrund bei Bedarf in sogenannten Sprachgruppen zusätzlich zum laufenden Unterricht zu beschulen. Möglicherweise auch in anderen Schulgebäuden als ihre Klassenkameraden oder auch an Samstagen. Auf diese Möglichkeit hatten sich die Schulämter aufgrund des akuten Schulplatzmangels, besonders in den größeren Thüringer Städten wie Erfurt, Gera und Jena, verständigt. Das Schulamt Mittelthüringen wird laut Leiter Ralph Leipold davon aber keinen Gebrauch machen.
Erfurter Schulleiter kritisierte den Vorschlag
Zuvor hatte sich unter anderem der Schulleiter des Erfurter Albert-Schweitzer-Gymnasiums, Sven Stötzer, kritisch zu dem Vorschlag der Migrationsklassen geäußert. Wie Schulamtsleiter Leipold erklärte, war von dem Begriff "Migrationsklassen" nie die Rede. Lediglich das Konzept für zusätzlichen Unterricht in den sogenannten Sprachgruppen stand im Raum. Auf diese Idee habe man sich außerdem nur für das laufende Schuljahr geeinigt.
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MDR (anh/dst)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 31. Mai 2023 | 10:30 Uhr
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