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Eine "Tramlink"-Straßenbahn in der Erfurter Innenstadt. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Martin Schutt

NahverkehrErfurt bestellt zehn weitere Straßenbahnen und diskutiert zusätzliche Linie

17. Mai 2023, 09:05 Uhr

Der Erfurter Verkehrsbetrieb Evag hatte zur Buga 2021 14 neue Straßenbahnen gekauft. Jetzt hat die Evag weitere zehn nachbestellt. In der Diskussion um eine zusätzliche Linie gibt es zudem einen neuen Vorschlag.

von MDR THÜRINGEN

Die Erfurter Verkehrsbetriebe (Evag) haben beim Hersteller Stadler zehn weitere Straßenbahnen vom Typ "Tramlink" bestellt. Das gab die Evag am Dienstag bekannt. Eine Bestätigung des Auftrags durch den Hersteller mit Sitz in der Schweiz steht noch aus.

Das Unternehmen hatte in seinem spanischen Werk in Valencia für die Bundesgartenschau 2021 bereits 14 Bahnen desselben Typs gebaut, die bis April 2022 geliefert wurden. Dieser Auftrag umfasste eine Option für zehn weitere Bahnen, die die Evag nun in Anspruch nehmen möchte. Der Nahverkehrsbetrieb rechnet mit einer Förderung von bis zu 50 Prozent durch das Land. Den finalen Preis und den Umfang der Förderung muss die Evag aber nach eigenen Angaben noch abwarten.

Die Jenaer Nahverkehrsgesellschaft hat bei Stadler ebenfalls "Tramlink"-Bahnen bestellt. Dieser Auftrag umfasst 24 Fahrzeuge und eine Option auf 19 weitere. Die erste "Tramlink" für Jena wurde kürzlich geliefert. Gera will sechs neue Straßenbahnen kaufen, die Stadt hängt aber zurück, weil dort nach jahrelangem Streit erst noch die Voraussetzungen für eine Förderung zu klären waren.

Erfurter Linke: Linien-Planung mit Landesmitteln vorantreiben

In Erfurt gibt es zudem einen neuen Finanzierungsvorschlag für eine zusätzliche Straßenbahnlinie. Sie soll vom Stadtpark über die Thälmannstraße zum Leipziger Platz führen und damit die heutige Buslinie 9 ersetzen. Die Kosten werden auf 85 Millionen Euro geschätzt.

Straßenbahn in der Leipziger Straße in Erfurt. Bildrechte: IMAGO / Steve Bauerschmidt

Die Linke hat dazu einen Antrag im Erfurter Stadtrat eingereicht. Danach soll aus dem sogenannten Landesausgleichsstock Geld für eine erste Planung verwendet werden. Es geht um 3,1 Millionen Euro. Fraktionschefin Katja Maurer erklärte, das Geld sei eigentlich für Gehälter von Verwaltungsbediensteten gedacht. Wegen vieler unbesetzter Stellen gebe es aber einen jährlichen Haushaltsüberschuss von fünf bis sechs Millionen Euro.

Finanzdezernent Steffen Linnert entgegnete, es sei aktuell wenig sinnvoll, diese Landesmittel für die Planung der Straßenbahntrasse einzusetzen. Das Geld könne in diesem Jahr voraussichtlich nicht dafür verwendet werden, weil die Planung im Verkehrsamt noch nicht weit genug vorangeschritten sei.

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MDR (dhl)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 16. Mai 2023 | 16:00 Uhr

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