Landgericht ErfurtThüringenweite Geschäfte: Prozessauftakt gegen Weimarer Drogenring
Am Landgericht Erfurt hat ein Strafprozess gegen vier mutmaßliche Drogen-Großhändler begonnen. Die Männer, die vermutlich der tschetschenischen Mafia zuzuordnen sind, sollen von Weimar aus thüringenweite Geschäfte mit Marihuana und Crystal Meth gemacht haben. Der Verkauf soll vor allem in Weimar, Erfurt, Ilmenau und Jena stattgefunden haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern im Alter von 21 bis 31 Jahren den Verkauf von 20 Kilogramm Marihuana und mindestens anderthalb Kilo Crystal Meth in insgesamt 34 Tranchen vor. Allein das Amphetamin, das als "Crystal" inzwischen zur Modedroge geworden ist, habe einen Schwarzmarktwert von rund 120.000 Euro gehabt.
LKA gründete Arbeitsgruppe "Bauhaus"
Die Polizei war der Bande unter anderem durch Zeugenaussagen auf die Spur gekommen. Erste Untersuchungen hatten gezeigt, dass die Drogenbande hochprofessionell und sehr verdeckt operierte. Seit November 2019 hatte das LKA den Fall mit Nachdruck bearbeitet und dazu eine eigene Arbeitsgruppe mit dem für Weimar vielsagenden Decknamen "Bauhaus" gegründet. Im Rahmen der Ermittlungen waren Telefone abgehört sowie Wohnungen und Täter von Observationsteams überwacht worden.
Drogenfunde bei Razzia in Berlin und Weimar
Im Juni 2020 hatten die Ermittler die Bande hochgehen lassen. In einer koordinierten Aktion wurden damals acht Männer in Weimar und in Berlin festgenommen. Allein bei der Razzia konnten viereinhalb Kilogramm Marihuana, 20 Kilogramm Ecstasy und knapp 200 Gramm Kokain sichergestellt werden.
Gegen die vier jetzt Angeklagten sind Gerichtstermine bis in den September festgelegt worden.
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Quelle: MDR THÜRINGEN/ask
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 07. April 2021 | 18:00 Uhr