WorkcampsFreiwillige helfen wieder in Thüringer KZ-Gedenkstätten
Nach einjähriger Pause kommen in diesem Sommer wieder Freiwillige zu Restaurierungs- und Pflegearbeiten in die KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Insgesamt sind drei Workcamps geplant. Die Teilnehmenden kommen aus Europa, aber auch aus Mexiko und Aserbaidschan.
- Ein internationales Freiwilligenteam ist nach Thüringen für Pflegearbeiten in den KZ-Gedenkstätten gekommen.
- Dabei machen sie zum Beispiel Baracken-Umrisse sichtbar.
- Das Restaurations-Projekt findet statt, während die Zerstörung von Erinnerungsbäumen international für Entsetzen sorgt.
Nach einjähriger Pause kommen in diesem Sommer wieder Freiwillige zu Restaurierungs- und Pflegearbeiten in die KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
In Zusammenarbeit mit den Freiwilligenorganisationen Service Civil International (SCI) und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) sind nach Angaben der Gedenkstättenstiftung insgesamt drei Workcamps geplant. Samstag und Sonntag waren Anreisetage für die Teilnehmenden.
Barackenumrisse freilegen in Mittelbau Dora
Für das SCI-Camp im ehemaligen NS-Konzentrationslager Mittelbau-Dora bei Nordhausen sind vier Frauen und fünf Männer aus Deutschland, Italien, Spanien, Tschechien, Großbritannien, Mexiko und dem Kosovo angemeldet. Sie sollen während des zweiwöchigen Camps Fundamentreste und die Umrisse ehemaliger Baracken sichtbar machen. Ergänzt wird die praktische Arbeit durch Studientage.
Auch Exkursionen unter anderem in das ehemalige Außenlager Ellrich sind geplant. Das 1943 eingerichtete KZ Mittelbau-Dora war berüchtigt für die Zwangsarbeit in Stollenanlagen, in denen die Häftlinge unter unmenschlichsten Bedingungen Raketen und andere Rüstungsgüter herstellen mussten. Jeder dritte der rund 60.000 Häftlinge überlebte dies nicht.
Gedenksteine restaurieren in Buchenwald
Für die 13 Teilnehmenden des ASF in der Gedenkstätte Buchenwald stehen Arbeiten am Gedenkweg Buchenwaldbahn, in der Restaurierungswerkstatt und an Gedenksteinen für aus dem Konzentrationslager deportierte Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt. Dem zweiwöchigen ASF-Camp ab Sonntag folgt eines des SCI, zu dem Teilnehmende aus Aserbaidschan, Mexiko, Spanien und Deutschland erwartet werden.
Restaurierung in Zeiten von Schändungen
Die Workcamps starten, während die Zerstörtung von Gedenkbäumen für die KZ-Opfer nahe des ehemaligen Lagers international für Empörung und Entsetzen sorgt. Wiederholt waren mehrere Bäume des Projekts "1.000 Buchen" des Lebenshilfe-Werks um Buchenwald zerstört worden.
Die international besetzten Camps in den Gedenkstätten haben eine lange Tradition. Auch junge Leute aus Russland und der Ukraine waren regelmäßig dabei. Auch in diesem Jahr seien sie eingeladen worden - allerdings ohne Erfolg, hieß es von den Gedenkstätten. Im vergangenen Jahr waren die Camps wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.
Mehr zu den Gedenkstätten
MDR (dst), dpa
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 24. Juli 2022 | 15:30 Uhr
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