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Klamme KassenCrossen muss um Winterdienst bangen

27. Dezember 2023, 21:49 Uhr

von Veronika Lewandrowski-Lenk

Die Gemeinde Crossen an der Elster im Saale-Holzland-Kreis ist finanziell arg gebeutelt. Im Haushalts-Säckl klafft ein großes Loch. Unter anderem müssen Schulden getilgt, Kredite zurückgezahlt und vor allem die immer steigende Kreisumlage gezahlt werden. Allein hier schlagen 660.000 Euro im Jahr zu Buche.

Fahrzeuge nicht fahrbereit

Investitionen seien nicht möglich - selbst Pflichtaufgaben könnten kaum geleistet werden. Das macht sich in diesem Jahr auch beim Bauhof, der für Ordnung und Sicherheit zu ständig ist, bemerkbar. Nach Angaben von Crossens Bürgermeister Herbert Zimmermann sind von sechs Fahrzeugen aktuell nur drei fahrbereit.

Investitionen sind gleich Null.

Bürgermeister Herbert Zimmermann

Zu alt und reparaturbedürftig seien sie, so Zimmermann. Allerdings fehle das Geld dafür. Ein Mitarbeiter hatte dem Bürgermeister zufolge eines der Fahrzeuge in Eigenregie repariert, um Kosten zu sparen. Dafür wurden Ersatzteile mühsam über das Ausland bestellt. Immerhin - der Mulitcar läuft. Die erste heftige Frost-Woche in diesem Winter hatte Crossen nach Einschätzung von Zimmermann trotz aller Hindernisse ganz gut bewältigt. Möglich ist das, weil eine Fremdfirma ins Boot geholt wurde.

Winter in Crossen (Archivfoto) Bildrechte: picture alliance / ZB | Martin Schutt

Fremdfirma und Nachbargemeinden helfen bei Winterdienst

Sie rückt aus, wenn glatte Straßen und Schnee drohen, und streut Teile im Streckennetz in und um Crossen. Dafür muss die Gemeinde einen kleinen finanziellen Betrag leisten und das Streugut zur Verfügung stellen. Auch aus anderen Gemeinden, wie zum Beispiel Silbitz, erhalte Crossen bei Bedarf Unterstützung. Denn mit nur einem winterdiensttauglichen Fahrzeug könne nicht alles gestemmt werden, so Zimmermann. So wird der Winterdienst auf der Strecke von Silbitz nach Tauchlitz - eigentlich Aufgabe der Gemeinde Crossen - über den Nachbarn Silbitz abgedeckt.

Wir sind nicht in der Lage, das allein zu stemmen. Wir haben nur ein Fahrzeug, was für den Winterdienst geeignet ist.

Bürgermeister Zimmermann

Um einen halbwegs funktionierenden Bauhof vorweisen zu können, bräuchte Crossen mindestens einen großen Unimog, der auch Straßenränder mähen kann, ein Multicar sowie einen kleinen Bagger. Zimmermann hofft nun, dass für das nächste Jahr wenigstens ein zusätzliches Baufahrzeug angeschafft werden kann - und das möglichst preiswert.

MDR (vle/dr)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 27. Dezember 2023 | 18:00 Uhr