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Geflüchtete sind in Hermsdorf in einer alten Lagerhalle untergebracht. Bildrechte: NEWS5/David Breidert

FlüchtlingeErstaufnahmestelle in Hermsdorf: Landrat droht mit Schließung

11. Oktober 2023, 09:21 Uhr

Hermsdorf und Eisenberg sollen die Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Suhl entlasten - so der Plan. Doch Landrat Andreas Heller (CDU) kritisiert die hygienischen Zustände.

von MDR THÜRINGEN

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Die Zukunft der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Hermsdorf ist weiterhin nicht gesichert. Wie die "Thüringische Landeszeitung" (TLZ) berichtet, hat der Landrat für den Saale-Holzland-Kreis, Andreas Heller (CDU), gedroht, die Stelle zu schließen. Grund seien unzumutbare hygienische und medizinische Zustände.

Warten auf Nutzungsänderung der Halle in Hermsdorf

Laut Landrat Heller ist einer vorläufigen Nutzung der alten Lager- und Logistikhalle nur bei minimaler Belegung zugestimmt worden. Sie sollte eine Durchgangsstation für ukrainische Geflüchtete und nur für wenige Tage sein. Ein notwendiger Bauantrag für eine Umnutzung der Halle, so dass sie offiziell als Erstaufnahme-Stelle genutzt werden darf, liege noch nicht vor. Das Landesverwaltungsamt hat laut Deutscher Presse-Agentur um eine Fristverlängerung für diesen Antrag gebeten. Stichtag sei nun der 16. Oktober.

Migrationsministerin Doreen Denstädt will dem Zeitungsbericht zufolge herausfinden, "was da schiefgelaufen ist". Sie gehe nicht davon aus, dass die Halle geschlossen wird. Sie selbst habe bei einem Besuch keine hygienischen Mängel gesehen, auch das Rote Kreuz habe nichts davon berichtet.

Hinsichtlich des Bauantrags wüssten die beteiligten Ministerien Bescheid und seien dabei, die entsprechenden Genehmigungen einzuholen und vorzulegen. Die Landesregierung kündigte an, die Zustände in der Erstaufnahmeeinrichtung prüfen zu wollen. Wie ein Sprecher MDR THÜRINGEN sagte, wird es einen Vor-Ort-Termin geben. Laut Landesverwaltungsamt waren am Dienstag rund 540 Menschen in Hermsdorf untergebracht.

Aufnahmestopp für Suhl verhängt

Die Außenstellen in Hermsdorf und Eisenberg sollen die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Suhl entlasten. Anfang Oktober hat das Land einen Aufnahmestopp für Suhl verhängt. Seit vergangener Woche können sich Flüchtlinge auch in Hermsdorf und Eisenberg registrieren lassen.

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MDR (lou/mm), dpa

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 11. Oktober 2023 | 07:00 Uhr