KommunalwahlRudolstadt: Eklat an AfD-Wahlkampfstand - "Buchenwald"-Äußerung strittig
An einem Wahlkampfstand des Ostthüringer AfD-Ablegers AfL hat es einen Eklat gegeben. Strittig ist, wer wem mit "Buchenwald" drohte - eine Anspielung auf das frühere NS-Konzentrations- und sowjetische Speziallager.
An einem Wahlkampfstand des Ostthüringer AfD-Ablegers "Alternative für den Landkreis" (AfL) ist es am Dienstag in Rudolstadt zu einem Streit gekommen. Laut Polizei entwickelte sich in der Marktstraße eine "verbale Auseinandersetzung", als Vertreter der Partei den Stand aufbauen wollten. Ein 73-jähriger Wahlkämpfer sei bedroht worden. Zudem sei eine 47-jährige Geschäftsinhaberin beleidigt worden.
Augenzeuge: Frau wollte offenbar Stand verhindern
Nach Angaben des Augenzeugen Martin Friedrich, CDU-Vizechef im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, wollte die Frau offenbar verhindern, dass der Wahlkampfstand vor dem Gebäude aufgebaut wird. Die Kontroverse hörte Friedrich jedoch nicht mit. Er sagte, ihm sei aber zugetragen worden, dass ein AfL-Kandidat der Frau entgegnet habe, dass sie mit ihrem Verhalten "nach Buchenwald" käme.
Die Polizei hat nach eigenen Angaben vor Ort Zeugen vernommen und mehrere Strafanzeigen aufgenommen. Nach einem Bericht der Ostthüringer Zeitung hat ein Fernsehteam des ZDF, das wegen des Streits in der regionalen AfD vor Ort drehte, das Geschehen gefilmt.
AfD-Landesverband stellt Geschehen anders dar
Die Thüringer AfD stellt das Geschehen anders dar. So heißt es in einer Stellungnahme, es sei zu einem Streit zwischen den Wahlkämpfern und mehreren Personen gekommen, die versucht hätten, den Stand zu verhindern. Aus dieser "Störer-Gruppe" heraus habe es Äußerungen mit Bezug zu Buchenwald gegeben, woraufhin ein AfD-Mitglied die Polizei informiert habe. Der Landesvorstand sehe angesichts der Stellungnahmen aus den eigenen Reihen keinen Anlass für weitere Reaktionen.
AfD mit zwei Listen bei Kreistagswahl
Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt tritt die AfD bei der Kreistagswahl am Sonntag wegen eines parteiinternen Streits mit zwei Listen an - unter den Bezeichnungen AfD und AfL. Die AfL-Liste ist mit Personen besetzt, die mit der zuerst gewählten Kandidatenliste um den AfD-Landtagsabgeordneten Karlheinz Frosch nicht einverstanden waren. Die AfL-Liste wird vom Landesverband der AfD unterstützt, der von Björn Höcke geführt wird. Zuletzt forderten reguläre AfD-Kandidaten aus der Region Höcke deswegen zum Rücktritt auf.
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MDR (KaBe,lou)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 23. Mai 2024 | 11:30 Uhr