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HildburghausenDiskussion im Netz: "Hibu leuchtet" zur "Earth Night"

23. September 2022, 17:58 Uhr

An diesem Wochenende wird in Hildburghausen das dritte Mal "Hibu leuchtet" gefeiert. Dazu wird die Innenstadt mit Lichtdekorationen geschmückt und das Rathaus bunt angeleuchtet. Auf dem Marktplatz gibt es außerdem eine Feuer- und eine Lasershow. Im Internet gab es für den Veranstalter jetzt Kritik. Dabei wurden zwei Gründe angeführt.

von Marlene Drexler, MDR THÜRINGEN

Die für das Wochenende geplante Veranstaltung "Hibu leuchtet" in Hildburghausen hat kontroverse Diskussionen im Internet ausgelöst. "Ich wurde angeschrieben und dazu aufgefordert, das Fest abzusagen", erzählt Danny Brohm. Der Veranstalter organisiert "Hibu leuchtet" im Auftrag der Stadt. Das Konzept wurde vor drei Jahren zur Coronazeit ins Leben gerufen. Es sei darum gegangen, etwas für die gebeutelten Gastronomen und Einzelhändler zu tun. Die Besucher seien begeistert gewesen: "Viele haben dadurch gemerkt, wie schön unsere Stadt eigentlich ist", so Brohm. In diesem Jahr waren die Reaktionen im Vorfeld dagegen gemischt.

"Hibu leuchtet" kollidiert mit der "Earth Night"

Die Kritik im Netz rührt zum einen daher, dass in der Nacht zum Samstag gleichzeitig die Aktion "Earth Night" stattfindet. Die Initiatoren von "Paten der Nacht" werben dafür, am Freitag, den 23. September, spätestens ab 22 Uhr eine Nacht lang alle künstlichen Lichter auszuschalten. Auf diese Weise soll ein Zeichen gegen Lichtverschmutzung gesetzt werden, weil das viele Kunstlicht nachweislich Umwelt, Mensch und Natur schade. Laut den "Paten der Nacht" gibt es in Deutschland knapp 90 Städte und Gemeinden, die an der "Earth Night" teilnehmen. Darunter Städte wie Kaiserslautern, Stuttgart oder Regensburg. In Thüringen beteiligt sich bisher nur die Stadt Altenburg daran.

Kein Boykott, sondern unglücklicher Zufall

Während demnach in der Nacht auf Samstag an vielen Orten des Landes die Straßenbeleuchtung heruntergefahren und auf Anstrahlungen verzichtet wird, erstrahlt Hildburghausen so hell, wie sonst nie. "Ein unglücklicher Zufall", sagt Brohm. Leider hätten sie von der Aktion erst erfahren, als schon alles geplant war.

Das Wochenende sei schon vor Monaten festgelegt worden. Darüber hinaus wurde im Netz kritisiert, dass die Veranstaltung nicht das richtige Signal sende in einer Zeit, in der alle zum Energiesparen aufgerufen werden. Ein Nutzer schrieb zum Beispiel: "Die Schwimmhalle bleibt zu, aber Hauptsache Hildburghausen muss leuchten". Ein anderer schien sich Sorgen um den Ruf der Stadt zu machen: "Alle sparen, nur eine kleine rebellische Stadt in Südthüringen widersetzt sich".

Stadt verteidigt sich

Laut Bürgermeister Tilo Kummer (Linke) wurde beim letzten Planungsgespräch mit dem Veranstalter abgewogen: "Aber das Fest abzusagen, wäre vor allem ein symbolisches Opfer gewesen". Denn es kämen vor allem energiesparende LED-Lampen zum Einsatz. Damit verbrauche "Hibu leuchtet" deutlich weniger Energie als jede Kirmes. "Und gerade, weil die Ängste und Sorgen aufgrund der Krise groß sind, möchten wir den Menschen eine Freude machen", so Kummer. Zudem müssten auch die positiven Effekte für die Innenstadt berücksichtigt werden.

In den vergangenen Jahren habe die Veranstaltung den Gastronomen und Einzelhändlern immer einen guten Umsatz beschert. Das bestätigen auch die teilnehmenden Händler und unterstützen das Licht-Spektakel auch in diesem Jahr wieder tatkräftig mit eigenen Leuchtdekorationen und speziellen Angeboten für die Kunden. "Wir sind alle dankbar und froh über jede Veranstaltung, die Menschen in die Innenstadt lockt", fasst Carla Hennlein, Inhaberin einer Boutique zusammen.

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MDR (jml)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 23. September 2022 | 10:30 Uhr

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