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ArbeitsagenturMehrere Hundert Flüchtlinge aus Ukraine in Jobs vermittelt

15. Oktober 2022, 17:31 Uhr

Seit 1. Juni werden Geflüchtete aus der Ukraine von den Jobcentern betreut und fallen nicht mehr unter das Asylbewerberleistungsgesetz. In Thüringen wurden seitdem mehrere hundert Ukrainer in Jobs vermittelt. Doch bisher ist es nur eine Minderheit, die einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgeht.

von MDR THÜRINGEN

In Thüringen haben seit Juni etwa 460 ukrainische Kriegsflüchtlinge einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz erhalten. Wie die Landesarbeitsagentur mitteilte, haben außerdem 1.900 Kriegsflüchtlinge eine geförderte Beschäftigung begonnen. Dazu zählen auch Sprach- und Weiterbildungskurse.

Der Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens, sagte, "in den Teams der Arbeitsvermittlung sind in einigen Jobcentern Sprachmittler, Muttersprachler, eingestellt worden". Denn es gehe um das beiderseitige Verstehen. Zudem gibt es eine Dolmetscherhotline der Bundesagentur.

Nur Minderheit in Arbeitsmarkt integriert

Allerdings ist damit gegenwärtig nur eine Minderheit der ukrainischen Geflüchteten in den Arbeitsmarkt integriert. Laut Agentur waren in Thüringen im September 6.000 Menschen aus der Ukraine arbeitslos gemeldet, im Juni waren es 3.200. Deutschlandweit sieht es nicht anders aus. Im Sommer befanden sich von 561.000 Geflüchteten aus der Ukraine, die erwerbsfähig sind, 38.000 in sozialversicherungspflichtigen Jobs.

Nach Angaben einer Agentur-Sprecherin sind viele Menschen angesichts des Kriegs in ihrem Heimatland traumatisiert und sprechen selten Deutsch.

Es seien meist Frauen mit kleinen Kindern nach Thüringen geflüchtet. Sie benötigen auch einen Kita-Platz, um eine Beschäftigung aufzunehmen oder eine Weiterbildung antreten zu können. Insgesamt 60.000 Menschen waren im September im Freistaat als arbeitslos registriert.

Lehrerin aus der Ukraine an einer deutschen Schule: Laut Arbeitsagentur sollten ukrainische Pädagogen nicht auf Hilfsjobs angewiesen sein. Bildrechte: picture alliance/dpa | Markus Scholz

Ukrainische Lehrerin soll auch hier als Lehrerin arbeiten

Ziel ist es der Arbeitsagentur zufolge, die Menschen ihrer beruflichen Qualifikation entsprechend zu vermitteln. "Das heißt, wer Pädagogin in der Ukraine war, sollte hier als Lehrerin arbeiten können und nicht auf einen Hilfsjob angewiesen sein", sagte die Sprecherin.

Flüchtlinge aus der Ukraine werden in Deutschland seit dem 1. Juni von den Jobcentern betreut. Sie erhalten Leistungen der Grundsicherung. Zuvor galt für sie das Asylbewerberleistungsgesetz.

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MDR (sar)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. Oktober 2022 | 17:00 Uhr