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Papst Franziskus mahnt in seiner Osterbotschaft zu Frieden in der Ukraine sowie im Gazastreifen. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Andrew Medichini

Osterfeierlichkeiten in RomPapst Franziskus mahnt zu Frieden

31. März 2024, 20:59 Uhr

Papst Franziskus hat seine Osterbotschaft auf dem Petersplatz in Rom für einen Friedensappell genutzt. Vom Balkon des Petersdoms forderte das katholische Kirchenoberhaupt einen Waffenstillstand im Gazastreifen. Zudem müssten die Hamas-Geiseln sofort freigelassen werden. Franziskus äußerte sich auch zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Zum Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten hat Papst Franziskus angesichts der Kriege im Gazastreifen und der Ukraine eindringlich zu Frieden gemahnt. "Frieden wird niemals mit Waffen geschaffen, sondern indem man die Hände ausstreckt und die Herzen öffnet", sagte das Kirchenoberhaupt am Ostersonntag vor 60.000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom.

Papst fordert Waffenstillstand im Gazastreifen

Besonders forderte er einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen, wo seit fast sechs Monaten die israelische Armee die islamistische Hamas bekämpft. Ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen sei unerlässlich, allein zum Wohl der Kinder.

Papst Franziskus forderte auch einen garantierten Zugang für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen, wo viele Menschen hungern. Auch müssten die am 7. Oktober von Hamas-Terroristen und anderen Extremisten aus Israel in den abgeriegelten Küstenstreifen entführten Geiseln freigelassen werden. Die Welt sollte sich nach Franziskus' Worten gegen die stärker werdenden Winde des Krieges über Europa und den Mittelmeerraum wehren. Er warnte davor, der Logik der Waffen und Aufrüstung zu erliegen. 

Osterbotschaft: Blick auf Konflikte und Kriege

Der Papst äußerte sich auch zum mehr als zwei Jahre andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine: "Ich rufe zur Achtung der Grundsätze des Völkerrechts auf und hoffe auf einen umfassenden Austausch aller Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine: alle für alle!" Vor zwei Wochen hatten Interview-Äußerungen des Papstes zum Hissen der "weißen Fahne" im Ukraine-Krieg weltweit massiven Widerspruch ausgelöst.

In der Osterbotschaft richtet der Papst üblicherweise den Blick auf Konflikte und Kriege und mahnt zu Frieden und Aussöhnung. In diesem Jahr erinnerte er auch an Konflikte in Syrien, im Libanon sowie zwischen Armenien und Aserbaidschan. Ebenfalls erwähnte er Haiti und Myanmar sowie den afrikanischen Kontinent. Die Ostermesse feierte der Papst mit Zehntausenden Pilgern und Touristen. Unter großem Jubel wurde er danach mit dem Papamobil an den Menschenmassen vorbeigefahren. Viele Gläubige riefen laut "Viva il Papa!" (Es lebe der Papst).

"Urbi et Orbi": Höhepunkt am Ostersonntag

Höhepunkt war wie in jedem Jahr der "Urbi et Orbi"-Segen, also der Stadt und dem Erdkreis. Den Segen spendete Franziskus im Stehen. Zuvor las er seine Osterbotschaft im Sitzen vor. Der 87-Jährige ist seit geraumer Zeit gesundheitlich angeschlagen. Noch immer war seine Stimme etwas heiser und er schien kurzatmig. Im Gegensatz zu vorherigen öffentlichen Auftritten musste aber kein Vatikan-Mitarbeiter seine Ansprache vorlesen.

Am Karfreitag war die Sorge um Franziskus erneut groß gewesen: Kurzfristig und überraschend verzichtete er auf die Teilnahme an der Kreuzwegandacht am Kolosseum in Rom. Franziskus leidet unter anderem seit Monaten unter den Folgen eines hartnäckigen Atemwegsinfekts.

dpa (nvm)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 31. März 2024 | 16:05 Uhr