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Historische Überschwemmungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Jon Gambrell

ExtremwetterHistorische Regenfälle setzen Dubai unter Wasser – 20 Tote im Oman

17. April 2024, 21:15 Uhr

Nichts geht mehr: Schwere Regenfälle haben Teile der Metropole Dubai unter Wasser gesetzt. Der Straßen- und Flugverkehr ist massiv beeinträchtigt. Im Nachbarland Oman starben mindestens 20 Menschen durch die Wassermassen.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten hat der heftigste Regen seit Jahrzehnten Teile der Metropole Dubai überschwemmt. Es seien die schwersten Niederschläge seit Beginn der Aufzeichnungen vor 75 Jahren, hieß es vom Zentrum für Meteorologie. In der Hauptstadt Abu Dhabi gab es für Schulen, Regierungseinrichtungen und Unternehmen die Aufforderung, von zu Hause aus zu lernen und zu arbeiten. Die Staatsagentur WAM sprach von einem "historischen Wetterereignis".

Flugpassagiere wurden gebeten, nur im äußersten Notfall zum Flughafen von Dubai zu kommen. "Flüge verspäten sich weiterhin oder werden umgeleitet", sagte ein Flughafensprecher. "Wir bemühen uns darum, den Betrieb unter sehr schwierigen Bedingungen so schnell wie möglich wiederherzustellen." Bei der Fluggesellschaft Emirates waren am Mittwoch zeitweise keine Check-ins möglich, weil Personal und Passagiere angesichts überfluteter Zufahrtsstraßen und eingestellter U-Bahn-Linien Schwierigkeiten hatten, den Flughafen zu erreichen. 

Am weltweit verkehrsreichsten Drehkreuz für internationale Passagiere waren schon am Dienstag zahlreiche Flüge wegen des Starkregens gestrichen oder umgeleitet worden.

Auf dem Flughafen Dubai World Central heißt es warten: Der Flugverkehr hat ebenfalls mit erheblichen Einschränkungen durch die Regenfälle zu kämpfen. Bildrechte: picture alliance/dpa/PA Media | Paul Lidwith

Verkehr kommt zum Erliegen

Nach den starken Niederschlägen standen Teile Dubais komplett unter Wasser. Auf Schnellstraßen blieben Dutzende Autos in den Wassermassen stecken, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war. 

Auf einer der wichtigsten Schnellstraßen, die entlang der Küste durch die Stadt mit 3,6 Millionen Einwohnern führt, kam der Verkehr Mittwochfrüh zum Erliegen. Nach einem Bericht der Zeitung "The National" ließen einige Autofahrer ihre Fahrzeuge im Wasser zurück und gingen zu Fuß weiter. 

Liegengeblieben: Auch dieser Sattelschlepper kommt nicht gegen die Fluten auf den Straßen an. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Jon Gambrell

Das Zentrum für Meteorologie rief dazu auf, überschwemmte Gegenden zu meiden. In einer U-Bahnstation stand das Wasser den Fahrgästen bis zum Knöchel.

Vielerorts keine Abflusssysteme

Die Emirate sind ein Wüstenstaat auf der Arabischen Halbinsel mit einem meist trockenen Klima. Statt mit Regen kämpft das Land eher mit zunehmender Hitze. So wurden hier und in Nachbarländern in den vergangenen Jahren Temperaturen über 50 Grad gemessen. In vielen Gegenden fehlt es an Infrastruktur und Abflusssystemen für starken Regen. Im vergangenen Jahr waren die Emirate Gastgeber der Weltklimakonferenz COP28.

Mindestens 20 Tote im Oman

Im Nachbarland Oman kamen nach schweren Regenfällen mindestens 20 Menschen ums Leben. In den Emiraten gab es Berichten zufolge ebenfalls einen Toten – ein älterer Mann starb, als sein Fahrzeug vom Wasser weggeschwemmt wurde. 

dpa, afp (lik)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 17. April 2024 | 11:30 Uhr