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Konflikt Aserbaidschan und ArmenienMindestens 20 Tote nach Explosion in Bergkarabach

26. September 2023, 12:48 Uhr

Mindestens 20 Menschen sind bei der Explosion eines Treibstofflagers in der umkämpften Kaukasusregion Bergkarabach ums Leben gekommen. Hunderte weitere Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Die Region war vergangene Woche Ziel einer aserbaidschanischen Militäroffensive.

Mindestens 20 Menschen sind bei der Explosion eines Treibstofflagers in der Konfliktregion Bergkarabach am Montagabend gestorben. Wie das Gesundheitsministerium der südkaukasischen Region am Dienstag mitteilte, wurden weitere 290 Menschen mit unterschiedlich schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Dutzende Schwerverletzte schwebten in Lebensgefahr. Die Ursache der Explosion ist noch unklar.

Bergkarabach im Zentrum militärischer Konflikte

Die Region ist umkämpft. Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, wird aber von Armeniern bewohnt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion erklärte sich die Region für unabhängig, was aber von keinem Staat anerkannt wird. Seither gab es zwischen Armenien und Aserbaidschan zwei Kriege um Bergkarabach. In den vergangenen Monaten hatten sich die Spannungen wieder verschärft.

Am 19. September begann Aserbaidschan eine großangelegte Offensive, um die Autonomie der Region zu beenden. Bei Gefechten wurden nach armenischen Angaben mehr als 30 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt. Am 20. September erklärte Aserbaidschans Präsident, Ilham Aliyev, den Einsatz für beendet. Die Souveränität der Region sei wiederhergestellt worden.

Tausende Flüchtlinge in Armenien

Seitdem sind bereits zahlreiche Flüchtlinge aus Bergkarabach in Armenien angekommen. Die armenische Regierung teilte mit, dass bereits 13.350 Flüchtlinge aus der Kaukasus-Region nach Armenien eingereist sind.

Die Regierung in Eriwan hat den Flüchtlingen Unterkünfte versprochen. Im Land selbst gibt es schwere Proteste gegen die Regierung. Nach Ansicht der Demonstranten hat sie sich zu wenig für die Armenier in Bergkarabach eingesetzt.

dpa, AFP (mtr)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 26. September 2023 | 10:55 Uhr