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Krieg in IsraelGregor Gysi schlägt USA und China als Vermittler vor

13. Oktober 2023, 12:16 Uhr

Um den Nahost-Krieg so schnell wie möglich zu beenden, könnte eine vermittelnde Instanz zwischen Israel und den Palästinensern hilfreich sein. Der Linken-Politiker Gregor Gysi denkt dabei an die USA und China.

Der Linke-Politiker Gregor Gysi hat eine gemeinsame Vermittlung der USA und China im Krieg in Nahost ins Gespräch gebracht. "Früher hat Ägypten immer versucht, zu vermitteln. Diesmal ist das Problem aber zu groß", sagte Gysi MDR AKTUELL. Die beiden Supermächte müssten in einem Zweckbündnis eine Vermittlung versuchen. "Das scheint mir im Augenblick tatsächlich eine geeignete Vermittlung zu sein."

Vermitteln, um auch USA-China-Beziehung zu verbessern

China stehe zwar nicht direkt an der Seite der Palästinenser, "aber auf jeden Fall näher als Biden", erklärte der Linke-Politiker. Die USA stünden an der Seite Israels. "Wenn die beiden Mächte zusammengehen würden, um diesen Konflikt irgendwie zu lösen, dann wäre das vielleicht sinnvoll." Auch das direkte Verhältnis zwischen China und den USA könnte so verbessert werden, meinte Gysi. Beide würden akzeptieren, dass sie aufeinander angewiesen seien.

Gysi betonte, dass China schon erfolgreich in der Region vermittelt habe: "Man darf nicht vergessen, China ist immerhin auch eine gewisse Aussöhnung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien gelungen. Dadurch ist der Krieg im Jemen zu Ende gegangen."

Deutschland als Schlichter "eine Nummer zu klein"

Gysi schloss nicht aus, dass auch Deutschland in der Region vermitteln kann. Aber: "Wir dürfen uns nicht überschätzen. Es tut mir leid, dies sagen zu müssen, aber wir sind für diesen Konflikt eine Nummer zu klein", schränkte Gysi ein.

Die Angriffe der Hamas verurteilte der Linke-Politiker scharf. "Natürlich sind die Palästinenserinnen und Palästinenser nicht gleichberechtigt. Sie sind in ihren Rechten beschränkt. Es geht ihnen viel schlechter als den Menschen in Israel." All das rechtfertige jedoch nicht eine Ermordung von mehr als 1.000 Zivilistinnen und Zivilisten, darunter Kinder und Frauen. Auch die Geiselnahmen nannte Gysi "mehr als furchtbar".

Zugleich kritisierte er, Israel dürfe nicht tagelang den Gazastreifen von der Versorgung abschließen: "Die Bevölkerung hat nicht den Krieg beschlossen, sondern die Führung."

MDR (efa, amu)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 13. Oktober 2023 | 06:07 Uhr