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So, 15.11. 22:00 Uhr 45:00 min

ARD-Themenwoche #WieLeben

Krank vor Hitze? Wie das Klima unsere Gesundheit verändert

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Mit dem Klimawandel werden Hitzeperioden häufiger, länger und heißer. In Städten ist die Hitzebelastung besonders groß. Bildrechte: MDR/Robert Cöllen
In einem Wasserkanal der EMPA macht Andreas Rubin (ETH) die Windströmung durch die Reflexion von Licht an den im Wasser schwebenden Teilchen sichtbar. Das Ziel: Der Wind als natürliches Kühlsystem. Bildrechte: MDR/Robert Cöllen
Gefahr durch Vibrionen: Mit einer Wasserprobe lassen sich die gefährlichen Bakterien nachweisen.

(Ort: Rostock Warnemünde, Wasserprobe durch eine Mitarbeiterin des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde – IOW).
Bildrechte: MDR/Robert Cöllen
Die Asiatische Tigermücke - hier unter dem Mikroskop - ist inzwischen auch in Teilen Deutschlands verbreitet. Sie ist gefürchtet, denn sie ist ein Vektor - also Überträger - für rund 20 Tropenkrankheiten, dazu gehören das Chikungunya- und das Dengue-Fieber, sowie das West-Nil-Virus. Bildrechte: MDR/Heike Dickebohm
Die Ambrosia-Pflanze oder auch beifußblättriges Traubenkraut zählt zu den invasiven Pflanzenarten. Die Pollen der Ambrosia sind hochallergen, sehr klein und können eine allergische Rhinitis, ein allergisches Asthma oder auch pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien hervorrufen. Bildrechte: MDR/Heike Dickebohm

Der Klimawandel ist das große Thema unserer Zeit. Allgegenwärtig, medial präsent, in unserem Alltag angekommen. Und die Menschen sind besorgt: Denn es geht nicht mehr nur um die Veränderung unserer Umwelt, es geht unmittelbar um unsere Gesundheit. Doch: Inwiefern macht uns der Klimawandel, macht uns Hitze krank und mit welchen Entwicklungen müssen wir in Zukunft rechnen?

Zum 71. Geburtstag eines heute geborenen Kindes etwa, könnte unsere Erde eine andere sein: Die Durchschnittstemperatur vier Grad wärmer, die Luft vielleicht extrem mit Schadstoffen belastet. Das Kind leidet unter Asthma, extreme Wetterbedingungen haben zu Hitzestress des Körpers geführt und tropische Krankheitserreger nisten sich in unseren Breiten ein. Dieses Szenario entwirft die Forschungsinitiative "Lancet Countdown". Und genau diesem Szenario gehen wir nach und blicken auf die Bereiche Luftschadstoffe, Hitze, Gewässer und Flora und Fauna.

Wie etwa die Stadtarchitektur der Zukunft aussehen könnte, um uns vor Hitze zu schützen, erfahren wir von Wissenschaftlern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Den Zusammenhängen zwischen Klimawandel, Wetterumschwüngen und Schlaganfall sind wir mit dem Neurologen Florian Rakers vom Universitätsklinikum Jena auf der Spur. Wir erfahren, wie wir uns vor Hitze und Sonne schützen können und warum dieser Schutz so wichtig für unsere Kinder ist.

Dass Luftverschmutzung uns mehrere Lebensjahre kosten kann und welche Auswirkungen sie auf unsere Gesundheit hat, haben Forscher des Max-Plack-Instituts für Chemie und des Universitätsklinikums Mainz analysiert und berechnet. Matthias Labrenz vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde erläutert uns, welche Gefahren hingegen in der Ostsee lauern. Und auf Riems, der am besten bewachteste Insel Deutschlands, treffen wir im Friedrich-Loeffler-Institut auf die Asiatische Tigermücke und erfahren, welche Rolle sie bereits heute bei uns in Deutschland spielt. Doch nicht nur das: Die Klimaveränderungen sorgen schon jetzt für eine verlängerte Pollensaison. Und invasive Arten wie die Ambrosia sind selbst mitten in Leipzig für Dermatologin Regina Treudler kein seltener Fund mehr.

Die 45-minütige Dokumentation "Krank vor Hitze? Wie das Klima unsere Gesundheit verändert" stellt viele Fragen, Forscher entwickeln Zukunftsszenarien, Eckhart von Hirschhausen erklärt die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit. Wir treffen Menschen, die vom Klimawandel betroffen sind und schauen, ob es Auswege oder Anpassungsstrategien gibt.

Zur ARD-Themenwoche rücken bei MDR WISSEN die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels in den Fokus. Wissenschaftler erwarten, dass sie in Deutschland in Zukunft besonders spürbar sein werden. Für Dr. Florian Rakers vom Universitätsklinikum Jena besteht längst kein Zweifel mehr: "Der Klimawandel wird der wesentliche Punkt der Medizin im 21. Jahrhundert." Und das zeigen auch die Zahlen: Allein in den vergangenen zwei Sommern gab es über 10.000 Hitzetote in Deutschland. Zusammen mit  Dr. Eckart von Hirschhausen erklärt er, wie sich Ärzte darauf einstellen und wie geschwächte Menschen besser mit den gegenwärtigen Wetterextremen leben können.