Rosa-rot blühende Blume in einem Steingarten 4 min
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Wilde Staude für Sonne und Schatten Akelei aussäen und richtig pflegen

bot.: Aquilegia; Narrenkappe, Taubenblume, Elfenhandschuh, Venuswagen

03. Mai 2023, 12:40 Uhr

Die Akelei ist eine wilde Schönheit. Die Blume wandert gerne durch Gärten und hinterlässt viele Nachkommen mit ganz unterschiedlichen Blütenfarben. Wie Sie Akeleien im Garten aussäen, verwenden und vermehren können, erfahren Sie hier.

Unsere heimische Art, die Gemeine oder Gewöhnliche Akelei, hat meist blaue, drei bis fünf Zentimeter große Blüten. Es kommen aber auch violette, weiße, rote und rosafarbene Variationen vor. Die Akelei heißt botanisch Aquilegia vulgaris und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Der Gattungsname Aquilegia leitet sich wahrscheinlich von dem lateinischen Wort "aquila" für Adler ab und bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Blütensporne mit Adlerkrallen.

Auf einen Blick: Akelei
Heimat West-, Mittel- und Südeuropa
Pflanzenfamilie Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Wuchs bis einen Meter hoch, reichverzweigte Stängel, krautige Pflanze
Blüte nickende Blüten in unterschiedlichen Formen und Farben
Blütezeit Hauptblühzeit: Mai
Standort am liebsten im lichten Schatten unter Gehölzen
Boden nährstoffhaltig, kalkreich
Verwendung Naturgarten, Wildstauden-Beet, Steingarten, Balkonkasten und Kübel; als Schnittblume geeignet
Winterhart ja
Mehrjährig ja, zweijährig bis mehrjährig
Besonderheiten heimische Akeleien sind Kaltkeimer; alle Teile der Pflanze sind giftig

Akelei: Aussehen und Blüte

Die Akelei blüht - je nach Witterung - von Ende April bis Juli. Die Blüten dieser Wildstaude hängen elegant nickend an aufrechten Stängeln. Sie werden etwa drei bis fünf Zentimeter groß und erscheinen - je nach Art und Sorte - in den unterschiedlichsten Farben: Blau, Blauviolett, Gelb, Blau-Weiß, Rot, Rosa und Weiß. Manche Akeleien haben zweifarbige Blüten.

Akelei
Die Blüten der Akelei sind vielfältig. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Die Blätter treiben bereits ab März in lockeren Rosetten aus dem Boden. Sie sind doppelt dreiteilig, die unteren langgestielt, die oberen sitzend. Die Pflanze gibt es in verschiedenen Größen, maximal wird sie einen Meter hoch. Selbst Miniatur-Arten mit winzigen, edlen Blüten gibt es im Handel.

Verwendung von Akeleien

Die vielseitige Pflanze schmückt das Staudenbeet und den naturnahen Garten. Akeleien werden am besten in Gruppen gesetzt, ab drei bis vier Pflanzen erzielt man bereits schöne Effekte. Die kleine Rumtreiberin nimmt es mit der Auswahl ihrer Orte nicht so genau und breitet sich durch Samen unbeirrt an allen möglichen Stellen im Garten aus. Die Akelei ist zudem als Schnittblume geeignet, sie lässt sich auch als Topfpflanze oder im Balkonkasten kultivieren. Besonders schön wirkt sie im Steingarten.

Andere Akelei-Arten

Außer der Gemeinen Akelei kommen in Deutschland noch die Schwärzliche oder Schwarzviolette Akelei (Aquilegia atrata) und die Alpen-Akelei (Aquilegia alpina) vor. Für den Garten gibt es verschiedene Zuchtformen beispielsweise der Langspornigen Akelei (Aquilegia caerulea) oder der Kanadischen Akelei (Aquilegia canadensis).

Rote Blüten einer Kanadischen Akelei.
Kanadische Akelei (Aquilegia canadensis) 'Little Lanterns' Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Der richtige Standort und Boden für die Akelei

Die Akelei ist pflegeleicht und relativ anspruchslos. Akeleien wachsen gern im lichten Schatten, können aber auch in der vollen Sonne stehen. Die Gemeine Akelei wächst in der Natur auf Bergwiesen, in lichten Laubwäldern und an Waldrändern. Der Boden sollte daher humos, nährstoffreich, frisch bis feucht und gering durchwurzelt sein. Die Pflanze bevorzugt kalkreichen Boden, ist grundsätzlich aber unkompliziert.

Aussaat: Akeleien aussäen und pflanzen

Die zweijährigen Akeleien sollte man am besten im Sommer aussäen, damit sie im Folgejahr blühen, rät Gartenfachberaterin Brigitte Goss. Sie empfiehlt, Akeleien im Juni in Töpfe zu säen, die Saat abzudecken und die Jungpflanzen nach mehreren Wochen in den Garten umzusetzen. Am besten kommen sie schon dorthin, wo sie im folgenden Jahr blühen sollen. Noch einfacher ist es, im Frühling vorgezogene Akeleien zu kaufen und einzupflanzen.

In den Folgejahren verbreitet sich die pflegeleichte Pflanze meist von alleine über Samen. Sortenrein bleibt die Akelei dabei meist nicht: Das bedeutet, die Pflanze und ihre Abkömmlinge ändern über die Jahre ihre Blütenfarbe. Will man dieses Aussamen und Verbreiten verhindern, sollten die Stängel der Akelei rasch nach der Blüte abgeschnitten und entsorgt werden. Mit Glück bekommt man so auch noch eine zweite Blüte im Herbst.

Besondere Akelei-Sorten Weiße, schlichte Akelei: 'Vulgaris alba'
Gelbe Akelei: 'Yellow cream'
Zweifarbig purpur und weiß: 'Williams guiness'
Niedrig wachsend: Zwerg-Akelei ‘Ministar’

Akelei enthält giftige Stoffe

Die Akelei enthält das Gift Magnoflorin sowie ein Blausäure bildendes Glycosid. Schon nach dem Verzehr von 20 Gramm der frischen Blätter kann es zu Atemnot, Herzbeschwerden und Krämpfen kommen, die Symptome klingen allerdings rasch wieder ab. Die Giftstoffe bewirken auch Hautreizungen und Blasenbildung.

Quelle: MDR Garten

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 05. Mai 2024 | 08:30 Uhr