Oberbürgermeister Julian Vornab, Gera, 2020
Er tritt wieder an: Julian Voran wird bei der diesjährigen Geraer OB-Wahl vom "Bündnis Gera" unterstützt. Bildrechte: imago images/Karina Hessland

Kommunalwahlen Oberbürgermeister Vonarb tritt mit "Bündnis Gera" zur Wiederwahl an

17. Februar 2024, 19:03 Uhr

Der Geraer Oberbürgermeister Julian Vonarb will erneut für den Posten kandidieren. Diesmal wird der parteilose Politiker vom "Bündnis Gera" unterstützt. Vonarb erhofft sich einen Fokus auf Sach- statt Parteipolitik.

Der Geraer Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos) will bei den Kommunalwahlen Ende Mai erneut für das Amt kandidieren. Dabei wird er von der neuen Liste "Bündnis Gera" unterstützt, wie Vonarb am Samstag in Gera mitteilte. Die Erfahrung der vergangenen Jahre habe gezeigt, dass Sacharbeit oft nicht möglich sei, da Stadträte ihre Entscheidungen parteipolitisch fällen würden, sagte er MDR THÜRINGEN.

Mit dem parteiunabhängigen Bündnis sei die Arbeit einfacher und für die Stadt wirkungsvoller. Aus heutiger Sicht sei es ein Fehler gewesen, ohne eine Unterstützerliste zur Wahl 2018 anzutreten. Damals sei er überzeugt gewesen, dass Sacharbeit parteiübergreifend ohne Befindlichkeiten möglich sei. Heute sei er aber in der Realität angekommen.

Auch 23-jährige Ortsteilbürgermeisterin in "Bündnis Gera"

Dem "Bündnis Gera" gehört unter anderem der Geraer Polizeidirektor Matthias Zacher an. Nach dessen Worten ist die Unterstützung des Oberbürgermeisters eine Privatangelegenheit und muss nicht durch das Innenministerium genehmigt werden. Dienstlich werde er seiner Neutralitätspflicht nachkommen, so der Polizeidirektor.

Jüngste Mitstreiterin im Bündnis Gera ist bislang die 23-jährige Langenberger Ortsteilbürgermeisterin Emely Kirsch. Sie wolle als Parteilose die Belange der vielen Geraer Ortsteile im Stadtrat vertreten, sagte sie.

Die Einzelhändlerin Brit Heinig vom "Bündnis Gera" sitzt bereits im Geraer Stadtrat - seit einem Jahr allerdings fraktionslos. Mit dem neu geschaffenen Innenstadtforum und einer Citymanagerin habe man bereits viel geschafft. Nun müsse Stück für Stück weiter daran gearbeitet werden, die Innenstadt zu beleben, teilte Heinig mit.

Kandidaten von CDU und AfD im Rennen

Das Bündnis Gera habe viele weitere Mitstreiter, auch Prominente, so Vonarb. Sie werden in den nächsten Wochen öffentlich vorgestellt. Das Bündnis Gera sei offen für jeden interessierten Bürger. Gegen Vonarb treten Wieland Altenkirch von der AfD und Kurt Dannenberg von der CDU an.

MDR (kabe,ost)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. Februar 2024 | 17:00 Uhr

13 Kommentare

emlo vor 11 Wochen

Ob diese Bewegung mehrheitsfähig ist oder nicht, muss sich erst noch herausstellen. Allerdings befürchte ich auch, dass ein nicht unerheblicher Teil der Geraer Wähler wieder sein "Heil" bei der AfD sucht, obwohl die (nicht nur) im Stadtrat ein Totalausfall sind. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich doch noch ein paar Stimmen der Vernunft finden. Verdient hätte es die Stadt, die trotz aller Unkenrufe gar nicht so schlecht ist, wenn man mal die ideologischen Scheuklappen abnimmt.

Professor Hans vor 11 Wochen

Emlo Diese parteilos OB der Vergangenheit waren genau das Problem warum in gera nix passiert ist. In einer Demokratie braucht man Mehrheiten, und stampft nicht mal so eine völlig unbekannte nicht mehrheitsfähige Bewegung aus dem Boden. Das müßten schon andere OB wie Rauch am eigenen Körper erfahren.

FreundederSonne vor 11 Wochen

Das zum Thema AFD nix dran ist, sollte in den vergangenen knapp 6 Jahren selbst dem Uninteressiertesten aufgefallen sein... Vielleicht schaut man mal einfach auf die Dinge, die in der Zeit umgesetzt werden konnten, und nicht nur immer, auf das, was bislang noch nicht erreicht werden konnte.. eine 2. Amtszeit wäre ja mal der richtige Weg. Gera wählte in der Vergangenheit immer nur OBs ab, vielleicht gibt man ihm auch mal etwas Zeit, Bei Hahn und Vornehm war zum Ende der AZ der letzten 2 Jahre nicht mehr viel los, Bei Vonarb ist immer noch Vollgas angesagt.. Und zum Thema Hochschule, ja, die technische ist es nicht geworden, war so politisch nicht gewollt, aber dafür wird die Duale Hochschule gerade deutlich erweitert, und fasst dann in etwa doppelt so viele Studenten. Ist doch prima, am Ende zählt das Ergebnis, und nicht des Kindes Name. ich hoffe das es möglich ist im Stadtrat, den Sachversand entscheiden zu lassen, wäre zumindest wünschenswert, und damit ein guter Ansatz.

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