Kurz und knappDie Freie Deutsche Jugend (FDJ)
Die Freie Deutsche Jugend (FDJ) wurde am 7. März 1946 gegründet. Sie war die Organisation der Jugendlichen und jungen Menschen der DDR. In der FDJ sollte der Nachwuchs für die SED und die Blockparteien, die "Kampfreserve der Partei" herangezogen werden. Die Mitgliedschaft in der Jugendorganisation war eigentlich freiwillig, aber die, die nicht Mitglieder wurden, mussten mit Beeinträchtigungen in ihrer beruflichen Entwicklung rechnen. Mit 14 Jahren, in der 8. Klasse, wurden die Jugendlichen in die FDJ aufgenommen, mit Erreichen des 25. Lebensjahres wieder entlassen. In den 1980er-Jahren waren rund 80 Prozent der 14- bis 25-Jährigen Mitglied der FDJ.
Die FDJ war zentralistisch organisiert vom FDJ-Zentralrat an der Spitze bis hin zu den Betriebs-, Hochschul- und Schulleitungen. Vor allem bis in die 1960er-Jahre hinein gingen viele Propagandaaktionen auf das Konto der FDJ. So zogen sie etwa im Rahmen der angestrebten Kollektivierung der Landwirtschaft durch die Dörfer, um die Bauern zum Eintritt in die LPG zu überreden oder suchten bei der sogenannten "Aktion Ochsenkopf" auf den Dächern der Häuser nach Fernsehantennen, die nach Westen ausgerichtet waren.
Die FDJ verfügte über eine große Zahl von Klubhäusern und Einrichtungen, besaß eine eigene Reiseagentur "Jugendtourist" und organisierte neben zahllosen politischen Aktivitäten auch kulturelle Veranstaltungen wie das "Pfingstreffen der FDJ" oder das von 1982 bis 1987 abgehaltene Musikfestival "Rock für den Frieden", bei dem neben sämtlichen Spitzenbands der DDR auch etliche internationale Stars auftraten, wie 1983 etwa Udo Lindenberg.