Am 3. Oktober 1969 wurde das Farbfernsehen auch in der DDR eingeführt. Damals startete das 2. Programm des Deutschen Fernsehfunks, gesendet vom neuen Berliner Fernsehturm.
Am 21. Januar 1971 hatte das Gesundheitsmagazin der DDR "Visite" Premiere. Alle zwei Wochen ging es zur besten Sendezeit um einfache, beim Hausarzt zu behandelnde Krankheiten und die Fragen der Zuschauer.
Für viele war es ein Traumberuf: Ansagerin beim Fernsehen. Man hatte allabendlich ein Millionenpublikum, verdiente gut und stand mit den Mächtigen auf vertrautem Fuß.
Die Ansagerinnen der ersten Stunde des Deutschen Fernsehfunks waren meistens Schauspielerinnen. Viele von ihnen, wie beispielsweise Margot Ebert, durften auch eigene Sendungen moderieren. Eine Auswahl.
Viele Ansagerinnen des DDR-Fernsehens der 70er- und 80er-Jahre waren auf einem "Solidaritätsbasar" auf dem Berliner Alexanderplatz entdeckt worden und kamen aus den verschiedensten Berufen.
Am 21.12.1952 geht die "Aktuelle Kamera" als erste TV-Nachrichtensendung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg auf Sendung. Am 14. Dezember 1990 wird die letzte "Aktuelle Kamera" ausgestrahlt.
Karl-Eduard von Schnitzler ist das Gesicht einer der bekanntesten und umstrittensten Sendungen des DDR-Fernsehens: "Der Schwarze Kanal". Am 21. März 1960 wurde die erste Folge ausgestrahlt.
Eigentlich sollte die Serie "Zur See" pünktlich zum 25. Jahrestag der DDR laufen. Doch daraus wurde nichts. Trotz Verzögerung kam am Ende einer der größten Straßenfeger des DDR-Fernsehens heraus.
1986 strahlte das DDR-Fernsehen eine achtteilige Spielfilmserie über die "Interflug" aus. Keck und lässig präsentierte sich die Airline damals.
Die fiktive Kleingartenanlage "Ulenhorst" war Schauplatz einer der schönsten DDR-Serien der 1980er-Jahre in zwei Staffeln: "Geschichten übern Gartenzaun" und "Neues übern Gartenzaun".
"Neumann, 2x klingeln" war die "Lindenstraße" der DDR - allerdings als Hörspiel. Über 13 Jahre hinweg wurde das Leben der Familie Neumann verfolgt. 1984 wurde das Hörspiel vom DDR-Fernsehen schließlich verfilmt.
Der gemeine Arbeiter oder Bauer wurde in der DDR meist mit Urkunden und Medaillen abgefunden. Doch es gab eine Zeit, da wurden verdiente Werktätige mit einem Auftritt im DDR-Fernsehen "belohnt".
Talente aus dem Volk entdecken und mit deren Auftritten die Werktätigen erfreuen – das war die Mission von "Herzklopfen kostenlos", der langlebigsten Talentshow des deutschen Fernsehens.
Sie unterhielt, sang, tanzte - gehörte zu den Größten im Unterhaltungsfach der DDR: Helga Hahnemann. Sie war berühmt für ihre charmant-freche Berliner Schnauze. In der Fernseh-Show "Ein Kessel Buntes" war sie Dauergast.
Fast 35 Jahre beglückten Margot Ebert und Heinz Quermann die DDR-Fernsehzuschauer am ersten Weihnachtsfeiertag mit ihrer Show. Dass sich die beiden nicht mochten, überspielten sie gekonnt. Die Matinée war Kult.
Am 22. November 1959 hatte "Unser Sandmann" TV-Premiere. Er war der Kinderliebling im DDR-Fernsehen. Ohne den Abendgruß wollte kaum ein Kind ins Bett. Ein Proteststurm verhinderte 1991 die Abwicklung des Sandmanns.
Mit "Spuk unterm Riesenrad" kam 1979 wieder Leben in den DEFA-Märchenfilm: Klassische Figuren trafen auf real existierenden Sozialismus. - Ein Beitrag aus Anlass des internationalen "Erzähle-ein-Märchen-Tags".
Das Programm des DDR-Fernsehens für die Kleinsten, vom Märchen bis zum Trickfilm, hatte Weltniveau. Beim Jugendfernsehen spielte der politische Auftrag eine größere Rolle – einer der Gründe, warum es wenig Zuspruch fand.
Nicht erst heute wird im deutschen Fernsehen gekocht: Kurt Drummer war einer der bekanntesten Fernsehköche der DDR. Was er in "Der Fernsehkoch empfiehlt" auf den Bildschirm brachte, kam in den Familien auf den Tisch.
Anders als "Winnetou" hatten die sozialistischen Indianerfilme eine ideologische Absicht. Doch vor allem die ersten Filme des Genres sind bis heute beliebt und werden noch immer aufgeführt, wie bei den DEFA-Filmtagen.
Als 1965 die erste Folge der Sendereihe "Der Staatsanwalt hat das Wort" ausgestrahlt wurde, war das eine kleine Sensation: Erstmals wurden Verbrechen von DDR-Bürgern im Fernsehen thematisiert.
Anfang der 1970er-Jahre wird die sozialistische Krimireihe "Polizeiruf 110" als Antwort auf den West-Tatort aus der Taufe gehoben. Die Serie greift Konflikte auf, die der sozialistische Staat am liebsten gar nicht hätte.
Das Fernsehen der DDR unterlag strengen Vorgaben der SED. Im Herbst 1989 bröckelte deren Meinungsmonopol und das Fernsehen entwickelte sich zu einem demokratischen Medium. Am 31. Dezember 1991 wurde der DFF abgeschaltet.
Über dieses Thema berichtet der MDR in MDR ZEITREISE, 14.06.2020, 22.25 Uhr