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#blickzurück: Kalenderblatt der GeschichteDas geschah am 3. Januar

03. Januar 2023, 05:00 Uhr

1876: Geburtstag von Wilhelm Pieck

Am 3. Januar 1876 wird der spätere Staatspräsident der DDR, Wilhelm Pieck, in der brandenburgischen Niederlausitz geboren. Nach seiner Ausbildung zum Tischler beginnt er seine politische Karriere bei der SPD in Bremen. Später ist er Mitbegründer der KPD 1918 in Berlin und wird einer ihrer leitenden Funktionäre. Nachdem die Nationalsozialisten Ernst Thälmann 1933 verhaften, übernimmt Pieck dessen Parteivorsitz der KPD. Kurz darauf flieht er ins Exil nach Paris und später nach Moskau. Genauso wie Walter Ulbricht ist Pieck dort Initiator des ab 1943 bestehenden Nationalkomitees "Freies Deutschland". Dieses soll unter sowjetischer Anleitung eine politische Neuordnung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg einleiten.

Aufmarsch der Pioniere in Berlin 1951 mit einem Riesenporträt von Wilhelm Pieck Bildrechte: imago images/Marco Bertram

Am 1. Juli 1945 kehrt Pieck nach Deutschland zurück. In der Sowjetischen Besatzungszone forciert er die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur Einheitspartei SED, deren Grundsätze er mit erarbeitet. Am 11. Oktober 1949 wählt die provisorische Volkskammmer ihn zum Staatspräsidenten der neu gegründeten DDR. In diesem Amt bleibt er bis zu seinem Tod 1960. Pieck ist der einzige amtierende Staatspräsident der DDR. Kurz nach seinem Tod wird das Amt durch den DDR-Staatsrat abgelöst.

1983: erster Büro-Computer mit Maus vorgestellt

Der Computer "Lisa", den die Firma Apple 1983 vorstellt, hat einige Neuheiten in petto. Darunter eine frei bewegliche Tastatur, ein größerer Speicher, zwei Diskettenlaufwerke und eine Computermaus. Letztere ist ein absolutes Novum. Diese erlaubt es dem Nutzer fortan, sich mit einem Zeigergerät durch die einzelnen Programme auf der Benutzeroberfläche zu navigieren. Die Funktion macht auch das Konzept des "Desktop" möglich, das heute auf jedem Computer zu finden ist.

Jedoch: Ein Kassenschlager wird "Lisa" nicht. Der Computer hat nicht nur ein klobiges Design, sondern auch langsame Software. Ausschlaggebend ist aber vor allem der Preis, der bei umgerechnet circa 30.000 D-Mark liegt. 1983 bringt Apple noch Nachfolgemodell auf den Markt, ehe die Firma die Produktion von "Lisa" 1985 einstellt.

1992: Geburtsstunde von MDR-"Riverboat"

1992 geht die erste Folge von "MDR-Club" auf Sendung – eine Talkshow, die auf dem Raddampfer MS Dresden gedreht wird. Zwei Jahre später wird die Sendung in Anspielung auf ihren Drehort in "Riverboat" umbenannt. Von 2003 bis 2008 sendet der MDR die Talkshow aus dem "Riverboat", ein gleichnamiges Gebäude in Schiffsform in Leipzig-Plagwitz.

Der MDR sendet seit 2014 jede Woche eine neue Folge der Talkshow, in der bereits unzählige Menschen und Prominente ihre Geschichten erzählen durften, darunter zum Beispiel die Nachrichtenjournalistin Petra Gerster, DDR-Radsportlegende Olaf Ludwig und der Schlagersänger Howard Carpendale.

1993: START-II-Vertrag unterzeichnet

Am 3. Januar 1992 unterzeichnen der russische Präsident Boris Jelzin und der US-amerikanische Präsident George H. W. Bush den START-II-Vertrag. START steht für "Strategic Arms Reduction Treaty" (deutsch: "Strategischer Abrüstungsvertrag"). Der Vertrag regelt die schrittweise Reduzierung von strategischen Trägersystemen für Atomwaffen. Das Abkommen ist eine Ergänzung zum START-I-Vertrag, der bereits im Juli 1991 unterzeichnet wurde.

Ein wichtiger Schritt in Richtung Abrüstung: George H. W. Bush und Boris Jelzin unterzeichnen am 3. Januar 1993 den START-II-Vertrag. Bildrechte: IMAGO / Everett Collection

START-II sieht eine konsequentere Abrüstung als der erste Vertrag vor. Beide Seiten sollen ihren Atomwaffenbesitz auf maximal 3.500 Gefechtsköpfe reduzieren. Dies entspricht einem Drittel des Bestandes von 1991. START-I sah noch einen Bestand von 6.000 Sprengkörpern vor. Der US-Senat ratifiziert den START-II-Vertrag im Januar 1996. Die russische Duma tut dies jedoch erst am 6. Mai 2000. Groß sind die Bedenken in Russland, dass der Vertrag die Rüstungsausgaben immens erhöhen könnte.

Der START-II-Vertrag wird tatsächlich nie in Kraft gesetzt. Stattdessen wird er 2002 vom SORT-Abkommen und 2010 vom START-III-Vertrag abgelöst. Inzwischen ist NEW START als Nachfolgevertrag seit Februar 2021 ratifiziert. Er gilt als der letzte große Abrüstungsvertrag zwischen den beiden Supermächten.