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Eine verschworene Gemeinschaft: Der Verein "Erdgastrasse"

08. Dezember 2021, 17:10 Uhr

Viele, die an der Trasse gearbeitet haben, sind auch heute noch eine verschworene Gemeinschaft. In der Nähe von Leipzig treffen sich jedes Jahre einige hundert ehemalige Trassenbauer, um sich gemeinsam zu erinnern.

Organisiert vom Trassenverein "Erdgastrasse" Regis-Breitingen treffen sich jedes Jahr einige hundert ehemalige Trassenbauer in Deutzen bei Leipzig. Noch heute zehren sie von den Erlebnissen an der Trasse - halten zusammen, tauschen sich aus, erinnern sich und erzählen sich die Geschichten von der abenteuerlichen Zeit in den sowjetischen Weiten. Sie sind stolz darauf, an einer Pipeline mitgearbeitet zu haben, durch die noch heute Erdgas von Ost nach West fließt. Die Rohre sind ebenso langlebig wie die Freundschaften zwischen den "Trassniks", wie sich die Trassenarbeiter selbst nennen.

Ein eigenes Museum in Deutzen

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Im September 1997 wurde der Verein "Erdgastrasse" gegründet. Seine Mitglieder, die am Bau der "Drushba-Trasse" bzw. seit 1982 am Bau der "Erdgastrasse" in Russland beteiligt waren, haben auch ein Trassenmuseum in der Grundschule Deutzen geschaffen. Hier findet sich neben vielen interessanten und persönlichen Exponaten alles Wissenswerte rund um das Mammutprojekt. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, den Trassenbau, der in den 1970er-Jahren begann und bis ins Jahr 2000 reichte, als Teil der Geschichte Ostdeutschlands zu erhalten.

Die Macher

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Geleitet wird der Verein von Matthias Schwirz und seiner Frau Sigrid. Beide gehörten von 1985 bis 1991 zur großen Trassengemeinschaft und haben sich dort auch kennengelernt. Matthias Schwirz arbeitete in der DDR in einem Druckereibetrieb und ging als Kraftfahrer in den Ural. Er wollte Abenteuer erleben. Sigrid wurde der Job an der Trasse von ihrem Betrieb angeboten. Sie fackelte nicht lange und zog in die Fremde. Vor Ort, im Permer Gebiet, war sie für Pass- und Visaangelegenheiten und für die Heimreiseplanungen der "Trassniks" zuständig.