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Das Mammutskelett im Spengler-Museum bleibt dort stehen. Bildrechte: MDR/Christian Werner

SangerhausenMammutskelett bleibt im Spengler-Museum

25. September 2019, 05:00 Uhr

Den Hauptteil der Museumslandschaft in Deutschland machen rund 2.800 Heimat- und Volkskundemuseen aus, wie etwa das Spengler-Museum in Sangerhausen. Die Hauptattraktion dort ist ein Mammutskelett. MDR-AKTUELL-Hörer Holger Hüttel möchte gerne wissen, wie es mit dem Mammutskelett weitergeht. Denn vor Kurzem habe es geheißen, das Skelett solle ins Rosarium umziehen. Wie ist der aktuelle Stand?

von Christian Werner, MDR AKTUELL

Das Mammutskelett ist das unbestrittene Highlight im Spengler-Museum von Sangerhausen. Entdeckt wurde es 1931 vom Namensgeber des Museums, von Gustav Adolf Spengler. Es ist das einzige vollständige Mammutskelett seiner Art, das in Deutschland zu sehen ist.

Museumsleiterin Monika Frohriep erklärt, dass es sich dabei um ein Steppenmammut aus der Eiszeit handele. Das Skelett habe man ganz in der Nähe von Sangerhausen gefunden und es handele sich um das Originalskelett. Das sei etwas ganz Besonderes, denn: "In den meisten Museen bekommt man Nachbildungen zu sehen."

Sanierung des Museums nötig

Trotz der Attraktion kommen nicht mehr als 6.000 bis 8.000 Besucher pro Jahr in das Spengler-Museum. Im Haushalt der Stadt Sangerhausen schlägt der Betrieb des Hauses mit rund 200.000 Euro pro Jahr zu Buche, so Udo Michael, Fachbereichsleiter Bürgerservice der Stadt Sangerhausen.

Außerdem steht die Frage einer umfassenden Sanierung im Raum, denn der aktuelle Zustand werfe Fragen auf, wie das Museum weiter betrieben werden könne. Udo Michael ergänzt: "Und in diesem Zusammenhang stand auch einmal die Frage, ob ein Mammut-Standort am Rosarium gebündelt Sinn macht für den Tourismus."

Ländliche Museen nicht so gut besucht

In Sachsen-Anhalt gibt es über 230 Museen, 60 davon haben hauptamtliche Mitarbeiter und insgesamt kommen pro Jahr 2,5 bis 3 Millionen Besucher. Doch die verteilen sich nicht gleichmäßig auf alle Museen im Land.

Ulf Dräger vom Museumsverband Sachsen-Anhalt erklärt, es gebe Attraktionen, die touristische Anziehungskraft besitzen und deren Besucherzahlen sich rechnen – zum Beispiel das Schloss in Wernigerode. Auf der anderen Seite gebe es aber eine Mehrzahl an Museen auf dem Land, die nur die regionale Bevölkerung ansprechen würden.

Und für diese Einrichtungen seien zehntausende Besucher kein Ziel, erklärt Dräger. "Sie sind ein Teil der kulturellen Daseinsvorsorge für die Bevölkerung vor Ort. Und die haben natürlich zu kämpfen, dass die Kulturinteressierten sie wahrnehmen, schätzen und sie immer wieder besuchen.

Mammut bleibt im Museum

Um genau das zu erreichen, wird in Sangerhausen diskutiert, wie das Spengler-Museum in ein Gesamtkonzept mit dem berühmten Rosarium der Stadt und dem Bergwerksmuseum Röhrigschacht eingebunden werden kann. Was das Mammutskelett und seinen angedachten Umzug ins Rosarium betrifft, ist bereits eine Entscheidung gefallen.

Fachbereichsleiter des Bürgerservices Udo Michael versichert, dass das Mammut nicht umziehen werde. "Das Mammut ist natürlich Teil des Museums und nur der Auszug eines Mammuts und eine Anbindung an eine andere touristische Einrichtung ist natürlich keine Lösung."

Suche nach einer Gesamtlösung

Man müsse eine Gesamtlösung für das Museum finden, sagt Michael. Zunächst müsse ein neues Museumskonzept erstellt werden, das auch ein Sanierungskonzept beinhalte. Eins sei aber sicher, das Museum werde seinen Bestand an dem Standort behalten.

Die Stadt hat mittlerweile eine Arbeitsgruppe gegründet, die das Konzept gemeinsam mit dem Museumsverband erstellen wird.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 25. September 2019 | 05:00 Uhr

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