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Bildrechte: IMAGO/Hannelore Foerster

Nach "Correctiv"-RechercheHunderttausende demonstrieren bundesweit gegen Rechtsextremismus und AfD

20. Januar 2024, 17:37 Uhr

Nach den "Correctiv"-Enthüllungen über ein geheimes Treffen von AfD-und Werteunion-Mitgliedern mit Rechtsextremisten sind bundesweit wieder Hunderttausende für Toleranz und gegen Ausgrenzung und Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. In Frankfurt waren es nach Polizeiangaben 35.000. In Mitteldeutschland gab es Demos in Erfurt, Halle und Magdeburg.

Am Samstag haben bundesweit mehr als 300.000 Menschen an den Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für die Verteidigung der Demokratie teilgenommen. Die Angaben beruhen sowohl auf Schätzungen der Veranstalter als auch auf Polizeimeldungen.

In Frankfurt am Main gingen nach Angaben der Polizei rund 35.000 Menschen auf dies Straße. Wie ein Sprecher mitteilte, bekam die Veranstaltung sehr schnell großen Zulauf. Der Marktplatz Römer als Versammlungsort biete nicht genügend Platz, zwischenzeitlich habe sich die Demonstration vom Mainkai bis zum Liebfrauenberg erstreckt. Die Stimmung unter den Demonstrierenden sei friedlich gewesen.

In Freiburg und Koblenz waren es laut Polizei jeweils rund 5.000 Teilnehmer. In Kassel versammelten sich laut einem Polizeisprecher rund 12.000 Teilnehmer, zwölfmal so viele, wie ursprünglich erwartet worden waren. In Würzburg zählten die Einsatzkräfte 2.000 bis 3.000 Menschen.

Kundgebungen gab es auch in zahlreichen weiteren Städten, darunter Hannover und Dortmund. Für Sonntag sind unter anderem Demonstrationen in Berlin, Köln, Leipzig und München geplant.

Demonstrationen gegen rechts in Mitteldeutschland

Schauplätze in Mitteldeutschland sind Halle, Magdeburg und Erfurt gewesen. In der Thüringer Landeshauptstadt startete am Samstagmittag auf dem Domplatz eine Demonstration mit 9.000 Teilnehmern.

Das "Bündnis gegen Rechts" hatte in Halle und in Magdeburg für Samstag zu Demonstrationen aufgerufen. In Halle folgten dem Aufruf laut Polizei mehr als 16.000 Menschen.

Bis zum Sonntagabend werden noch weitere Demonstrationen in ganz Deutschland erwartet.

Breite Unterstützung aus der Politik

Die bundesweiten Proteste gegen Rechtsextremismus werden von Vertretern aus Politik und Gesellschaft breit unterstützt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte am Samstag, es seien so viele Menschen, die Gesicht und Haltung zeigten. CDU-Chef Friedrich Merz sprach von einem Stoppschild gegen Extremismus und Rassismus.

Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora bezeichnete die Proteste als starkes Zeichen. Direktor Jens-Christian Wagner schrieb auf auf "X", die Menschen hätten die Hetze der AfD satt.

Erste Demonstrationen nach Enthüllungen der Correctiv-Recherche

Ihren Anfang nahmen die Proteste in der vergangenen Woche, als unter anderem in Leipzig Tausende auf die Straße gingen. In Hamburg ist eine Demonstration gegen Rechtsextremismus wegen eines unerwartet starken Andrangs von den Organisatoren abgebrochen worden. Einer der Initiatoren sprach am Abend von 80.000 Teilnehmern, die Polizei von 50.000.

Ausgelöst wurden die bundesweiten Proteste durch Berichte der Rechercheplattform Correctiv über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und Mitgliedern der Werteunion aus der CDU.

epd/DPA(kar,lmb)

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Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 21. Januar 2024 | 06:30 Uhr

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