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InteressenkonfliktEnergie-Ökonomin Kemfert hat keine hohen Erwartungen an "Fake-Klimakonferenz"

29. November 2023, 18:25 Uhr

Am Donnerstag beginnt die Weltklimakonferenz in Dubai. Die Vereinigten Arabischen Emiraten sind Gastgeber. Klimaökonomin Claudia Kemfert hat keine hohen Erwartungen an das Treffen und bezeichnet die Veranstaltung als "Fake-Klimakonferenz". Die Emirate gehörten zu den größten Ölproduzenten der Welt. Daraus ergebe sich ein Interessenkonflikt.

Energie-Ökonomin Claudia Kemfert hat an die bevorstehende Weltklimakonferenz in Dubai keine hohen Erwartungen. Sie sprach bei MDR AKTUELL von einer „Fake-Klimakonferenz“. Der Gastgeber – die Vereinigten Arabischen Emirate – gehöre zu den größten Ölproduzenten der Welt. Daraus ergebe sich ein Interessenkonflikt.

Dokumente zeigten, dass Gespräche auf der Konferenz auch für Öl- und Gasgeschäfte genutzt werden sollten. „Das ist ein Novum“, erklärte Kemfert. „Daran erkennt man, dass die Vereinigten Arabischen Emirate alles andere als gewillt sind, aus den fossilen Energien auszusteigen.“ Der Staat investiere natürlich auch in die Erneuerbaren. Das tue er aber nur, um sich ein grünes Mäntelchen umzuhängen. „Das ist für mich reines Greenwashing.“

Energie-Ökonomin kritisiert größe der Weltklimakonferenz

In der Zukunft braucht es nach Meinung der Energie-Ökonomin ein Verfahren, um einen Missbrauch zu verhindern. Konferenzen müssten in neutralen Ländern wie Deutschland oder Frankreich stattfinden.

Außerdem kritisierte Kemfert die Größe der Veranstaltung. 70.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten sich angekündigt. Davon sei nur ein Bruchteil wirklich in die Verhandlungen involviert. „Das muss dringend entschlackt werden“, so Kemfert. Die 28. Weltklimakonferenz in Dubai startet morgen. 

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 29. November 2023 | 15:35 Uhr

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