Wirtschaft in MitteldeutschlandUnternehmen fordern Steuersenkungen wegen steigender Energiekosten
Die Wirtschaft in der Region Halle, Dessau und Leipzig schaut deutlich pessimistischer in die Zukunft als noch im Herbst vergangenen Jahres. Das hat eine Umfrage unter Unternehmen ergeben. Sorge bereiten vor allem die hohen Energiepreise. Die vertretenden Kammern fordern, Steuern und Abgaben zu senken.
Die Geschäftserwartungen der Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts und im Raum Leipzig haben sich deutlich verschlechtert. Das haben die Industrie- und Handels- sowie die Handwerkskammern aus beiden Regionen erfragt. Am Dienstag wurden die Ergebnisse vorgestellt.
Konjunkturklimaindex halbiert
Der Konjunkturklimaindex hat sich demnach auf rund fast 32 Punkte halbiert. Der Wert berücksichtigt, wie Betriebe ihre aktuelle Lage und die Aussichten einschätzen. An den regelmäßigen repräsentativen Umfragen beteiligen sich rund 1.800 Unternehmen. Die vier Kammern vertreten rund 145.000 Firmen.
Der hohe Strompreis stellt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft in Frage.
Steffen Keitel | Präsident der IHK Halle-Dessau
Auch im Handwerk sei die Stimmung verhalten, sagte der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig, Matthias Forßbohm. Um gegenzulenken, fordern die Kammern unter anderem, Steuern und Umlagen zu senken sowie bürokratische Hürden beim Ausbau erneuerbarer Energien abbauen.
Ukraine-Krieg würgt Erholung ab
Keitel räumte ein, viele mitteldeutsche Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage durchaus gut. Putins Krieg und die Sanktionen würgten die Erholung der mitteldeutschen Wirtschaft aber ab.
MDR (Mario Köhne), dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. Juni 2022 | 17:00 Uhr
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