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SportScheck-Filiale in Köln: Die Münchner Gruppe betreibt deutschlandweit 34 Filialen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Revierfoto | Revierfoto

Nach Signa-PleiteItalienischer Sporthändler Cisalfa übernimmt SportScheck

13. März 2024, 20:25 Uhr

Der insolvente Sportartikel-Händler SportScheck wird von Italiens größtem Sportfachhändler Cisalfa übernommen. Das hat der Insolvenzverwalter mitgeteilt. Gegen den Vorbesitzer Signa ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft.

Die insolvente SportScheck-Gruppe erhält einen neuen Eigentümer. Wie der Insolvenzverwalter Axel Bierbach mitteilte, übernimmt Italiens größter Sportfachhändler Cisalfa den Münchner Sportartikel-Händler. Demnach übernimmt Cisalfa den Geschäftsbetrieb von SportScheck als Ganzes, führt die Marke weiter und behält den Standort München als Hauptquartier. Die Übernahme steht noch unter Vorbehalt der Genehmigung durch die Kartellbehörden und soll bis Juni abgeschlossen sein.

34 SportScheck-Filialen in Deutschland

SportScheck betreibt 34 Filialen in Deutschland, darunter in Leipzig, Dresden, Magdeburg und Erfurt. Das Unternehmen hatte zur Signa-Holding gehört und im November Insolvenz anmelden müssen. Das Familienunternehmen Cisalfa betreibt in Italien mehr als 150 Filialen und mit dem Tochterunternehmen Sport Voswinkel 50 Läden in Deutschland.

Nach Angaben Bierbachs hatte Cisalfa Sport den Insolvenzverwalter im Bieterverfahren mit dem besten Gesamtkonzept überzeugt. Mitarbeiter, Lieferanten und Vermieter hätten gezeigt, dass sie bereit seien, die notwendigen Sanierungsbeiträge zu leisten. Angaben zu den Arbeitsplätzen, dem Filialnetz und weitere Details der Vereinbarung wurden nicht genannt. Die Übernahme erfolgt im Wege einer Sanierung mittels Insolvenzplan, über den Ende April eine Gläubigerversammlung am Amtsgericht München abstimmt.

Geldwäsche-Ermittlungen bei Signa-Gruppe

Unterdessen hat die Staatsanwaltschaft München I gegen den bisherigen SportScheck-Besitzer, die Signa-Gruppe des österreichischen Investors Rene Benko, Ermittlungen wegen des Verdachts der Geldwäsche und möglicher Insolvenzdelikte aufgenommen. Konkrete Beschuldigte nannte eine Sprecherin der Ermittlungsbehörde zunächst nicht. Anlass seien Ende vergangenen Jahres eingegangene Anzeigen mit dem Verdacht auf Geldwäsche.

Benko hatte über Jahre ein Imperium mit vielen prestigeträchtigen Immobilien aufgebaut und galt lange als einer der reichsten Österreicher. In Deutschland wurde er vor allem durch den Kauf der KaDeWe-Immobilien bekannt. Im vergangenen Herbst kam allerdings ans Licht, dass die von ihm gegründete Signa-Gruppe in Schieflage geraten war. Ende November meldete zunächst die Dachgesellschaft Insolvenz an, bald darauf mehrere Tochterunternehmen. Die Schulden belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro. Auch die ebenfalls insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof gehört zur Signa-Gruppe.

dpa/Reuters (dni)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 13. März 2024 | 17:45 Uhr