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Die IG-Metall fordert unter anderem ein Lohnplus von 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.  Bildrechte: picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Gescheiterte TarifverhandlungenIG Metall ruft 8.000 Beschäftigte in Ostdeutschland zu Warnstreiks auf

12. Dezember 2023, 13:10 Uhr

Nach dem Scheitern der vierten Verhandlungsrunde hat die IG Metall neue Warnstreiks in der ost- und nordwestdeutschen Stahlindustrie angekündigt. In Ostdeutschland sind derzeit rund 8.000 Menschen in der Stahlindustrie beschäftigt. Bereits am Morgen sollten die ersten 24-Stunden-Warnstreiks beginnen.

Nach dem ergebnislosen Scheitern der vierten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der ost- und nordwestdeutschen Stahlindustrie hat die IG Metall ganztägige Warnstreiks angekündigt. In Ostdeutschland sind derzeit rund 8.000 Menschen in der Stahlindustrie beschäftigt, in den nordwestdeutschen Gebieten sind es 68.000. Die ersten 24-Stunden-Warnstreiks sollten bereits am Morgen beginnen.

"Die Arbeitgeber lassen keine Bereitschaft erkennen, die Entgelte angemessen zu erhöhen und die Arbeitszeit spürbar zu senken", teilte Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft mit. Die für Dienstag geplante Verhandlungsrunde der Ost-Stahlindustrie sagte die IG Metall ab.

Arbeitgeberverband Stahl kritisiert Gewerkschaft

Der Arbeitgeberverband Stahl kritisierte die Forderungen der Gewerkschaft als überzogen. "Die Haltung der IG Metall, finanzielle Angebote der Arbeitgeberseite ausschließlich an den eigenen überzogenen Erwartungen zu messen und nicht an den finanziellen Möglichkeiten der Unternehmen im Angesicht einer drohenden Wirtschaftskrise, ist völlig verantwortungslos", sagte Hauptgeschäftsführer Gerhard Erdmann.

Gewerkschaft fordert Lohnplus von 8,5 Prozent

Der IG Metall zufolge hätten die Arbeitgeber eine Einmalzahlung in Höhe von 1.000 Euro für Januar 2024 sowie eine Entgeld-Erhöhung ab kommenden Juli von 3,5 Prozent bei einer Gesamtlaufzeit von 19 Monaten angeboten. "Noch immer weigern sich die Arbeitgeber, ihren Beschäftigten einen angemessenen Ausgleich für die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten zu zahlen", so IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze.

Die Gewerkschaft fordert unter anderem ein Lohnplus von 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Verhandlungen für die ostdeutsche Stahlindustrie sollen am 18. Dezember fortgesetzt werden, die nächste Verhandlungsrunde West ist bereits für den 15. Dezember angesetzt.

dpa (mbe)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Nachrichten | 12. Dezember 2023 | 13:30 Uhr