Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben
Ein Großteil der Apotheken in Sachsen-Anhalt bleibt am Mittwoch geschlossen. Bildrechte: picture alliance/dpa

Nur NotfallversorgungApotheken in Sachsen-Anhalt bleiben am Mittwoch geschlossen

14. Juni 2023, 07:34 Uhr

Bundesweit bleiben am Mittwoch viele Apotheken geschlossen, auch in Sachsen-Anhalt. Hintergrund ist ein Protest der Apothekerinnen und Apotheker gegen die Sparpolitik im Gesundheitssystem. Die Versorgung soll an dem Tag über Notdienste sichergestellt werden.

Ein Großteil der Apotheken in Sachsen-Anhalt bleibt am Mittwoch geschlossen. Grund ist der deutschlandweite Protesttag der Apotheken gegen die Sparpolitik im Gesundheitssystem. Die Apothekerinnen und Apotheker klagen insbesondere über akute Lieferengpässe, Personalnot und eine langjährige Unterfinanzierung.

Die Apothekerinnen und Apotheker fordern nun unter anderem, dass ihr Honorar für verschreibungspflichtige Medikamente angehoben wird. Aktuell sind es 8,35 Euro pro Medikament. Dieser Satz wurde seit 20 Jahren kaum angehoben – trotz gestiegener Kosten.

Notdienst-Apotheken stellen Versorgung sicher

Wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) ankündigt, soll die Versorgung an diesem Tag nur noch über die Notdienstapotheken aufrechterhalten werden. In Sachsen-Anhalt sind das laut Landesapothekerverband am Mittwoch 39 Einrichtungen. Man empfehle, wichtige Medikamente an anderen Tagen zu besorgen.

Zahl der Apotheken sinkt weiter

In Sachsen-Anhalt gab es zum Jahresende 2022 laut Apothekerkammer 568 öffentliche Apotheken. Das sind 51 weniger als im Jahr 2011, als es mit 619 öffentlichen Apotheken einen Höchststand gab. Grund für den Rückgang seien der Nachwuchsmangel, die Inflation sowie die gestiegenen Energie- und Personalkosten, teilte eine Sprecherin auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT mit.

Nachwuchs bleibt kaum im Land

Laut Statistischem Landesamt gab es im Wintersemester 2021/22 in Sachsen-Anhalt 827 Pharmazie-Studierende. Doch nur einzelne Absolventen blieben im Land, weil in anderen Bundesländern nur wenige oder gar keine ausgebildet würden, heißt es von der Apothekerkammer.

Die Situation würde zudem durch den Renteneintritt der Pharmazie-Ingenieurinnen und -ingenieure verschärft. Diese wurden zu DDR-Zeiten ausgebildet und dürfen Apothekerinnen und Apotheker vertreten. Ohne deren Anwesenheit darf eine Apotheke nicht öffnen.

Mehr zum Thema Apotheken

MDR (Engin Haupt, Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. Juni 2023 | 05:00 Uhr

Kommentare

Laden ...
Alles anzeigen
Alles anzeigen