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Landkreis WittenbergGefährliche Goldafter-Raupen bei Jessen

27. April 2023, 12:27 Uhr

Durch den Klimawandel fühlt sich der Goldafter-Schmetterling hierzulande immer wohler. Im Landkreis Wittenberg sind nun seine Raupen entdeckt worden. Sie schaden heimischen Bäumen, aber auch Menschen.

Im Landkreis Wittenberg sind bei Annaburg und Jessen zahlreiche Bäume und Sträucher von den Raupen des Goldafter-Schmetterlings befallen. Ihre Brennhaare sind sowohl für Menschen als auch Tiere gefährlich. Sie verursachen Atembeschwerden und heftige allergische Reaktionen. Hundehaltern wird empfohlen, ihre Tiere an der Leine zu halten.

Stichwort: GoldafterDer Goldafter ist ein Schmetterling aus der Familie der sogenannten Trägspinner. Die Raupen sind klein und haarig. Sie fressen zum Beispiel die Blätter und Knospen von Eichen, Ulmen, Weißdorn, Linden und Obstbäumen, die dadurch nach und nach geschwächt werden. Bei besonders starkem Befall können auch Äste und Teile der Baumkrone absterben.

Experten zufolge ist die Ausbreitung des Goldafters eine Folge der Klimaerwärmung. Es gibt ihn mittlerweile in ganz Europa. Der Schmetterling und seine Raupen lieben Wärme und Trockenheit. Sie überwintern in sogenannten Gespinsten in den Bäumen. Das sind dichte, aus Fäden bestehende Netze, die ein bisschen wie Spinnweben aussehen.

Kontakt mit Augen und Haut sollte vermieden werden

Der Name Goldafter ergibt sich aus der Behaarung des Schmetterlings, der seine Eier zum Schutz vor Fressfeinden mit goldgelben Haaren von seinem Hinterleib bedeckt. Aus ihren Brennhaaren bauen die Raupen weiß-bräunliche Gespinste. Diese können über Jahre Reaktionen der Haut oder Lunge hervorrufen. Bei Kontakt kann im Extremfall sogar Blindheit die Folge sein.


Wer die Gespinste aus den Bäumen entfernen will, sollte Handschuhe und eine FFP2-Maske tragen sowie den Kontakt mit den Augen vermeiden.

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MDR (Aiko Gruetzemann, Annekathrin Queck)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR UM 2 | 26. April 2023 | 14:00 Uhr

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